Die Stadt ist nur so bunt wie ihre Bewohner*innen. Was das Leben in der Stadt wirklich lebenswert macht und wie man das Zusammenleben vor der eigenen Haustür aufblühen lassen kann, darum geht es in unserem Projekt bunterbeton – dem Podcast, Netzwerk und der Wissensquelle für kulturelle Stadtentwicklung.
Im Frühjahr letzten Jahres während des ersten corona-bedingten Lockdowns verfestigte sich der Wunsch in unseren Köpfen, einen Podcast auf die Beine zu stellen. Dieser sollte einerseits komplett digital zu produzieren und anzuhören sein und andrerseits Kulturschaffenden in dieser Zeit eine dringend benötigte Bühne bieten.
Unsere Ideen, Gedanken und Pläne verpackten wir in einen knackigen Antragstext, in dem wir unsere Motivation, unsere Ziele und unsere Vorgehensweise skizzierten. Auf gut Glück schickten wir den Antrag Mitte Juni an Soziokultur NRW. Und siehe da: Zwei Monate später hielten wir tatsächlich den Zuwendungsbescheid in den Händen! Das Schöne an eigens initiierten Projekten ist ja, dass es niemals eine genaue Anleitung gibt. Wir schmissen uns also einfach ins Abenteuer und gingen die ersten Recherchen und Vorbereitungen an.
Im Vorfeld an das Projekt hatten wir uns schon ziemlich konkret überlegt, was wir mit bunterbeton erreichen möchten. bunterbeton sollte ein transkulturelles und partizipatives Netzwerk im digitalen Raum schaffen, das diverse Akteur*innen der kulturellen Stadtentwicklung untereinander und mit kulturell Interessierten Menschen zusammenführt. Dabei sollten die Bereiche Stadt, Kultur, Kreativwirtschaft und Zukunft zusammengebracht werden, Kooperationen entwickelt und Austausch bestärkt werden.
Inzwischen ist das erste halbe Jahr bunterbeton vorüber. Geblieben sind jede Menge schöner Erinnerungen an interessante Orte, Menschen, an spannende (virtuelle) Vernetzungstreffen, aber auch Probleme mit der Technik und endlose Nächte im Audioschnitt.
Mittlerweile haben wir 11 Podcast Folgen online auf Spotify, Apple Podcast und unserer eigenen Webseite bunterbeton.org. Für einen Großteil der Interviews konnten wir tatsächlich zu den jeweiligen Initiativen fahren (und dennoch alle zu den Zeitpunkten geltenden Corona-Schutzmaßnahmen einhalten) und die Städte, Orte und Menschen direkt erleben. So sind wir im Sommer und Frühherbst u.a. ins Ruhrgebiet, nach Hamburg, Hannover, Köln und Karlsruhe getourt. Unsere Eindrücke und Begegnungen haben wir jeweils auditiv und visuell eingefangen, um sie im Anschluss als Podcast, Bilderstrecke oder Instagram-Posting zu veröffentlichen.
Ziel des Podcasts war es immer, eine Art digitales Äquivalent zu einer Podiumsdiskussion zu schaffen und eine interdisziplinäre Perspektive auf die Stadt der Zukunft zu werfen, um einen möglichst hohen gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren. In den verschiedenen Podcast-Folgen kann man daher unterschiedlichste Herangehensweisen kennenlernen. Jedes einzelne Projekt hat verschiedene Schwerpunkte: So versteht sich die Anstoß aus Karlsruhe als verlängerter Arm der Kunstszene und versucht durch niederschwellige Ausstellungen ein breiteres Publikum für die lokale Künstler*innen-Szene zu begeistern, während Utopiastadt in Wuppertal viel mehr einen forschenden Charakter hat und versucht, die Stadt von Morgen zu denken.
Über die letzten Monate haben wir uns ein wachsendes Netzwerk an Kulturschaffenden, Institutionen und Initiativen aufgebaut, welches konkret Akteur*innen aus verschiedenen Städten verbinden, den gegenseitigen Austausch von Erfahrung und Wissen beflügeln, neue Leute für kulturelles Engagement sensibilisieren und aktivieren und dazu führen soll, dass wir mit unserem Projekt auf konkrete Bedürfnisse der Zuhörer*innen und Akteur*innen eingehen können. Während vieler unserer Vorgespräche, Interviews und im allgemeinen Kontakt zu den verschiedenen Initiativen sind uns immer wieder Parallelen in Arbeitsweisen, Strukturen und Problematiken aufgefallen. Durch unser Netzwerk ist es uns ein Anliegen, den einzelnen Erfahrungen – und im besten Fall auch Lösungen – eine Plattform zu bieten und sie so für alle zugänglich zu machen.
Als Wissensquelle verstehen wir – neben unserem Podcast und unserem Instagram Account – vor allem unsere Webseite (bunterbeton.org). Hier stehen die einzelnen Folgen zum Download zur Verfügung, es gibt Informationen zu unseren Gäst*innen und ihren Initiativen.
bunterbeton hat sich in den letzten Monaten zu dem entwickelt, was wir uns anfangs in unseren Köpfen ausgemalt haben. Dennoch gibt es nach wie vor viele Themen und Formate, die wir noch ausprobieren möchten. Gerade zur Wissensvermittlung wollen wir neue Podcast-Formate ausprobieren, da in langen Interview-Podcasts das Wissen meist nicht immer kurz und knapp zusammengefasst ist. Neben gebauten Beiträgen, Themenwochen, Netzwerktreffen, kurzen Inputs und langen Diskussionsrunden sind unsere Ideen fürs kommende Jahr grenzenlos. Eins ist jedoch jetzt schon klar: 2021 geht es für bunterbeton weiter.
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