Die zweite Präsentation im Rahmen der Work At Werk Union Residenzen, die in der Werkhalle stattfinden – siehe Foto, wird gleich zwei künstlerische Arbeiten zeigen, die sich mit dem ehem. HSP-Gelände beschäftigen: Terra Incognita und Transzendenter Supranaturalismus. Dazu gibt es eine spannende Diskussion zur “Hoffnungsforschung” rund um das Gelände.
Terra Incognita Negar Foroughanfar, Dorothee Haller, Christian Behrens und Moritz Kotzerke
Das vierköpfige Team aus dem Heterotopia-Studiengang der Folkwang Universität Essen erklärt das Gelände der Werk Union kurzerhand zum Kap der guten Hoffnung und entwirft eine mobile Versammlungs- und Ausguckstation für zu gewinnende und verloren gegangene Hoffnungen. Sie fragen, inwiefern die in die Künstler*innen gesetzte Hoffnung in Stadtplanungsprozessen überhaupt sinnvoll oder stattdessen immer schon zum Scheitern verurteilt ist. Die Hoffnungsvorkommen des Geländes tragen die Vier in einer Lost- & Found-Station zusammen, ihr gezimmerter Ausguck dient ihnen als Ankerpunkt, Werkzeugkiste und Bühne für öffentliche Momente.
und Transzendenter Supranaturalismus Vesela Stanoeva und Christian Bröer
Wenn sich im Sommer auf der Rheinischen Straße zum Grün der Baumkronen rosa Wolken gesellen, kann das nur eine transzendente Aktion der bildenden Künstlerin Vesela Stanoeva und des Musikers Christian Bröer sein, die die Bäume in ihrer mythischen Erhabenheit feiern und unsere Vorstellungskraft beflügeln. Der Ort der Aktion – der Vorplatz des ehemaligen Hoesch-Verwaltungsgebäudes – hat etwas Transzendierung durchaus nötig, strahlt er doch durch seine geometrische Bepflanzung eine formale Strenge aus, die ganz zur Machtarchitektur des Gebäudes passt. In ungewisser Zukunft erlebt der bepflanzte Platz wohl eine ständige Transformation – zum schicken Entrée oder schnöden Parkplatz der hier geplanten Luxus-Hotel-Anlage.
im Anschluss Diskussion: What can art do in urban spaces? Hoffnungen, Projektionen, Erwartungen Wir nehmen die künstlerischen Recherchen und Präsentationen als Impuls für ein gemeinsames Gespräch über die Hoffnungen und Erwartungen, die im Kontext von Stadtplanungsprozessen in Kunst gesetzt werden. Mit unseren Gästen Dr. Hanna Hinrichs (StadtBauKultur NRW), Michael Kranixfeld (Freier Theaterschaffender und Kulturwissenschaftler) und Stefan Gassner (Wem gehört die Kunst?) wollen wir gemeinsam mit den Künstler*innen über das Verhältnis von Kunst und Stadtplanung diskutieren.
Work at Werk Union wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und im Rahmen des Programms Kreativ.Quartiere Ruhr, einem Projekt der ecce GmbH, durchgeführt. Eine weitere Förderung erhält das Projekt durch den Regionalverband Ruhr.