Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Welche Rolle spielen dabei Produktionsbetriebe? Und wie können die Betriebe gestärkt und gefödert werden?

Auf diese Fragen haben wir im Forschungsprojekt UrbaneProduktion.Ruhr zusammen mit dem Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule, der Hochschule Bochum und der Stadt Bochum Antworten gefunden. Drei Jahre lang wurden im Rahmen des Projekts in Bochum-Langendreer und Bochum-Wattenscheid Chancen und Herausforderungen urbaner Produktion erforscht. Dabei geht es um Betriebe, die materielle Produkte bearbeiten oder herstellen. Darunter lassen sich klassische Handwerksbetriebe wie Schreinereien und Bäckereien ebenso fassen wie Industriebetriebe oder auch urbane Landwirtschaft. Unsere Ergebnisse haben wir in einem Handbuch zusammengefasst, in dem wir in einem Werkzeugkasten geeignete Maßnahmen für die Förderung urbaner Produktion aufzeigen und Vorbilder und Praxisbeispiele vorstellen. Hier gibt es das Handbuch zum Download.

 

Bei der offiziellen Abschlussveranstaltung unseres Projektes am 09. Dezember im LutherLAB unterstich der Stadtforscher Prof. em. Dr. Dieter Läpple die Thesen von Dr. Stefan Gärtner bei der Vorstellung der Ergebnisse des Forschungsprojektes in Bochum: „Es ist notwendig, dass wir die Produktion wieder in die Stadt holen, nicht nur um Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu erhalten, sondern auch Innovationen zu ermöglichen und ökologischer zu produzieren, wenn wir diese wieder vor Augen, Ohren und Nasen haben“. Viel zu lang sei ein zu starker Fokus auf Dienstleistungsbetriebe und Einzelhandel bei der Gestaltung der Städte gelegt, so Läpple weiter. Auch Bochums Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke erklärte bei der Vorstellung der Studie, dass urbane Produktion ein Baustein sein kann, um die Bochumer Innenstadt lebendiger zu machen: „In der Vision 2030 für die Bochumer Innenstadt haben wir dies unter dem Begriff FabTown bereits verankert.“ Und Anja Müller vom Amt für Wohnen und Stadtentwicklung der Stadt Bochum ergänzte: „Nun soll für die Innenstadt ein Masterplan FabTown erarbeitet werden.“

 

Nach der erfolgreichen Veranstaltung sind wir umso glücklicher, dass das Projekt in eine Folgeförderung geht, bei der auch wir wieder mit an Bord sind. In den kommenden zwei Jahren wollen wir Unternehmen der urbanen Produktion ansprechen, die Interesse haben, sich in Bochums Innenstadt, Langendreer-Alter Bahnhof oder Wattenscheid z.B. in leerstehenden Ladenlokalen anzusiedeln. Außerdem können wir unsere Ergebnisse aus den letzten Jahren in die Entwicklung von Konzepten für Gelsenkirchen und Herne-Wanne einfließen lassen.

 

Vielen Dank an unser tolles Projektteam mit
Hannah Brack
Martina Brandt
Stefan Gärtner
Alexandra Lindner
Lena Malec
Kerstin Meyer
Sophia Schambelon
Marcel Schonlau
Sarah Westhoff

Wir freuen uns auf die nächsten zwei Jahre und viele neue Mitstreiter*innen!