Von Schrottimmobilien zu Möglichkeitsräumen?

Von Schrottimmobilien zu Möglichkeitsräumen?

Wenn ein Gebäude und dessen Lage nicht mehr attraktiv genug sind, um es gewinnbringend vermarkten zu können, wenn die Sanierung von Immobilien mehr kostet als ihre Vermietung einbringt, und wenn betroffene Eigentümer nicht mehr willens oder in der Lage sind, diese Belastungen zu tragen, drohen Verwahrlosung und Leerstand. Schrottimmobilien sind nicht nur ein Problem für ihre Eigentümer, sondern schaden oft auch dem ganzen Quartier. Wie viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen sehen sich auch die Städte im Bergischen Land mit diesem Problem konfrontiert.

Die Veranstaltung “Von Schrottimmobilien zu Möglichkeitsräumen?” diskutiert am 20. Januar 2015 mit Akteuren aus Verwaltung, Politik, Wohnungswirtschaft und Baukultur zusammen die aktuelle Situation in Dortmund und Umgebung, um verschiedene Strategien und Erfahrungen im Umgang mit Schrottimmobilien zu erörtern und um alternative Modelle für die Sanierung und Neunutzung vernachlässigter Gebäude vorzustellen.

Ort & Zeit

20. Januar 2015, 15–18 Uhr
ehemaliges Museum am Ostwall,
Ostwall 7, 44135 Dortmund

Programm

15:00 Uhr Einführung
Tim Rieniets, StadtBauKultur NRW
Vilim Brezina, die Urbanisten e. V.

15:10 Uhr Das Rotterdamer Klushuizen-Modell
Prof. Dr. Guido Spars, Bergische Universität Wuppertal

15:40 Uhr Umgang mit Problemimmobilien in Dortmund
Thomas Böhm, Stadt Dortmund, Amt für Wohnungswesen

16:00 Uhr Diskussion
Klaus Graniki, DOGEWO
Sabine Nakelski, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW
Birgit Pohlmann, Entwicklung und Moderation von Wohnprojekten und WIR e. V. Dortmund
Christian Schmitt, J. E. Schmitt GbR, Dortmund
Dr. Tobias Scholz, Mieterverein Dortmund und Umgebung e. V.
Ludger Wilde, Stadt Dortmund, Stadtplanungsamt

18:00 Uhr Ausklang

Anmeldung (kostenlos): http://www.stadtbaukultur-nrw.de/vszm/
Weitere Infos: http://www.stadtbaukultur-nrw.de/projekte/schrottimmobilien

Ein Workshop von StadtBauKultur NRW in Kooperation mit die Urbanisten e. V.

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Liebe Grüße aus dem neu eingerichteten Büro

Liebe Grüße aus dem neu eingerichteten Büro

Offene Fassade, fehlende Fenster, leere Räume! Wer in den letzten Monaten am Urbanisten-Büro vorbeikam, musste sich doch schwer wundern angesichts des irritierenden Anblicks. Aber keine Angst: Die Urbanisten sind immer noch da und langsam kehrt wieder Normalität ein, denn endlich ist der Umbau unseres Büros abgeschlossen. Hier ist die Hintergrundgeschichte.

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Der Union Gewerbehof (UGH), unser Vermieter, hatte die Neugestaltung der Fassade im Zuge der Sanierungsoffensive am gesamten Gebäude bereits auf dem Plan, erste Gespräche mit uns gab es Ende 2013. Die anstehenden Bauarbeiten sahen wir als Chance, auch unser Büro neu einzurichten und den aktuellen Ansprüchen des Vereins anzupassen. Denn das Büro sollte gleichzeitig als ruhiger Arbeitsplatz für die einzelnen Mitglieder und Aktiven, als auch als Besprechungsraum für Projekte und Austausch im Quartier dienen. Daher wurden Skizzen, Ideen und Einrichtungsmöglichkeiten entworfen und mit dem UGH diskutiert. Diese beinhalteten bauliche Änderungen, denn neben der Fassadenänderung wurde die Eingangstür versetzt und eine neue Fensterfront eingebaut (so ruhig kann es neben der Rheinischen Straße sein?!), und auch innen hat sich das Gesicht unsere Büros sehr gewandelt.

So gibt es nun im vorderen Raum viele große Arbeitsplätze, an denen getüftelt, recherchiert und konzipiert werden kann, während der hintere Raum Platz zum Austausch und dem Entwerfen gemeinsamer Ideen und Projekte bietet. Um das ganze gemütlicher zu machen, haben wir unsere Küchenzeile auf Vordermann gebracht und unserem kleinen Hinterhof ein Upgrade verpasst. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Umbaus und freuen uns, euch im neuen Büro begrüßen zu können.

Mit neuem Gesicht bzw. neuer Büroeinrichtung bleibt es beim Alten: Eure Unterstützung, Mitarbeit und Ideen für das Quartier sind herzlich willkommen.

Pottfiction Workshop Tag

Pottfiction Workshop Tag

Am vergangenen Samstag sind Nils, David und Marvin nach Gelsenkirchen in die Tossehofsiedlung gereist und haben den Pottfiction Workshop Tag unterstützt. An der Veranstaltung zum kritischen Umgang mit dem Thema Konsum, haben rund 60 Jugendliche das Konsumverhalten der Menschen in diversen Workshops behandelt.

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Die Workshops waren auf vier Schwerpunkte ausgelegt. Bei einem Koch-Beteiligungs-Schnippeldisko-Workshop wurden Zutaten in der Siedlung gesammelt und daraus eine Suppe gekocht. Diese wurde dann an einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt, welcher parallel stattgefunden hat, kostenlos verteilt. Ein anderer Workshop hat in einer künstlerischen Videoinstallation konsumkritische Fragestellungen in Schriftform auf die Häuserwände der Siedlung projiziert. Als weiteres Projekt hat sich musikalisch, in Form eines Sprechchores, mit dem Thema auseinandergesetzt und das entstandene Stück auf dem Weihnachtsmarkt vorgetragen.

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Unter dem Motto „Alles für Alle und zwar für umsonst“ haben die Urbanisten zusammen mit der Schreinerei Auroshanti ergänzend einen Workshop durchgeführt, mit dem Ziel eine Tauschzelle zu bauen, in der Wertgegenstände unentgeltlich gegeben und genommen werden können. Einleitend hat Sven vom Umsonstladen aus Dortmund einen Vortrag zum Thema Sharing Economy im Consol Theater Gelsenkirchen gehalten. Im Anschluss startete dann der Tauschzellen Workshop in einer Kita der Tossehofsiedlung.

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Zunächst haben Marvin und David mit einem Teil der Gruppe in einer Konzeptwerkstatt die Aufschrift mit der Erklärung zur Tauschzelle erarbeitet und die Gestaltung besprochen. Zeitgleich hat ein weiterer Teil der Gruppe, zusammen mit Nils und dem Schreiner Team von Auroshanti, begonnen die Tauschzelle zusammen zu schrauben. Anschließend wurde mit Pinsel und Sprühdosen die Gestaltung aufgebracht.

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Aufgestellt ist die Tauschzelle nun vor dem Gebäude des Quartiesmanagements am Ravenbusch 2. Wer einmal dort ist, sollte die Gelegenheit nutzen und die Tauschzelle besuchen, vielleicht lässt sich ja etwas schönes finden, oder man hat grade etwas, das man selbst nicht mehr braucht, was anderen aber eine große Freude bereiten könnte.

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An dieser Stelle möchten wir uns für die Einladung zur Teilnahme und bei allen Beteiligten des Pottfiction Workshop Tags bedanken. Es hat riesigen Spaß gemacht. Zwar konnten wir an diesem Tag nicht die ganze Welt verbessern aber haben einen guten Schritt in die richtige Richtung unternommen.

Agenda Siegel Nachhaltigkeit 2014 für Aquaponik-Projekt

Agenda Siegel Nachhaltigkeit 2014 für Aquaponik-Projekt

Am 5. Dezember sind wir von der Stadt Dortmund für unsere Arbeit mit dem Agenda Siegel Nachhaltigkeit 2014 bedacht worden. Jan, Nils und Rolf haben die Urkunde und den Geldpreis im Rathaus entgegen genommen. Das Geld werden wir für die Version 2.0 unseres Aquaponiksystems einsetzen.

Unsere Aquaponik-Pläne für 2015

Unsere Aquaponik-Pläne für 2015

Der Frost kommt, unser System geht… in die Winterpause. Zeit für einen kleinen Rückblick und für einen ausführlichen Ausblick auf die kommende Saison.

Im Projekt Aquaponik können wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück blicken. Bereits im August hatten wir auf UrbaneOasen zur Erntezeit berichtet. Unser System ist die zweite Saison über gut und stabil gelaufen. Wir haben auf ein anderes Fischfutter umgestellt, welches oben schwimmt statt abzusinken und mussten das Filterkonzept deswegen anpassen. Bei den Pflanzen haben wir immer noch experimentell bestückt, allerdings mit etwas mehr Planung als in der Saison 2013. Die Fischtankheizung, mit der wir die Temperatur des Wassers im Frühjahr leicht angehoben haben, hat insbesondere den Pflanzen gut getan. Wir hatten den Eindruck, dass sie mit einem deutlichen Vorsprung in das Jahr gegangen sind. Die Fische wurden von der Bachelorstudentin Vanessa nach einer Futterkurve kontrollierter gefüttert. Zunächst mit drei Prozent Fischgewicht, später mit spürbar weniger, als sich herausstellte, dass zwei Fütterungen am Tag bei dieser Menge trotzdem noch dazu führten, dass recht viel nicht verwertetes Futter im Grobfilter landete.

Fliegende Fischfarm

Für das Innovative Citizen Festival im U haben Jan und Nils ein transportfähiges Aquaponiksystem entworfen, dessen Bauteile vollständig in den Fischtank passen, welcher wiederum auf einer genormten Europalette platz findet. Die fliegende Fischfarm wurde im Zelt des Aussenbereichs präsentiert und hat zahlreiche Besucher fasziniert.

Jan Bunse zeigt Umweltamt Chili und Aquaponik Prototyp

Dieses System steht nun in unserem Aquaponiklabor im Keller und wird in der kommenden Saison zu einem Forschungssystem für unterschiedliche Beleuchtungen umgebaut werden.

Agenda Siegel Nachhaltigkeit 2014

Am 5. Dezember sind wir von der Stadt Dortmund für unsere Arbeit mit dem Agenda Siegel Nachhaltigkeit 2014 bedacht worden. Jan, Nils und Rolf haben die Urkunde und den Geldpreis im Rathaus entgegen genommen. Das Geld werden wir für die Version 2.0 unseres Aquaponiksystems einsetzen.

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Und damit wären wir auch direkt beim Ausblick auf die Saison 2015. Wir haben mehrere Teilprojekte in der Röhre, von denen einige schon fest geplant sind, andere müssen noch ausgearbeitet und finanziert werden.

Aquaponik Unionviertel Version 2.0

Wir haben am bestehenden System eine Menge Erfahrungen gesammelt und im laufenden Betrieb das ein oder andere bereits geändert. Rückblickend darf man aber durchaus mit etwas Stolz feststellen, dass das erste Design sich als sehr brauchbar erwiesen hat.

Einige Dinge lassen sich aber nicht ohne Weiteres im Nachhinein ändern, so dass wir mit neuen Ideen und Verbesserungen eine zweite Version des Systems bauen werden. Von der Firma Vitavia, dazu später mehr, bekommen wir voraussichtlich ein neues Gewächshaus gestellt, das insgesamt hochwertiger ist und das durch eine flachere Dachneigung an den Seiten mehr Höhe für die Pflanzen hat.

Das neue System soll 16 statt 11 Quadratmeter haben, so dass wir es um 90° werden drehen müssen. Wir werden mehr Fläche von Phillips Lagerplatz benötigen. Er hat bereits zugestimmt, worüber wir uns ganz besonders freuen. Wir möchten verschiedene Beetsysteme realisieren, die im neuen System jeweils seitlich angeordnet sein werden. Der Union-Gewerbehof hat uns einen permanenten Wasseranschluss spendiert, worüber wir uns ebenfalls sehr freuen, weil nun die Gefahr, dass die Pumpen trocken laufen, eliminiert ist. Die Firma hei-tro GmbH spendiert ein passendes Magnetventil und einen Füllstandssensor, so dass wir eine automatisierte Nachfüllung werden löten können.

Parallel zum Entwurf des neuen Systems arbeiten wir an einem Schulungskonzept. Für interessierte Selbstbauer möchten wir einen ein- oder zweitägigen Crash-Kurs anbieten, in dem wir alle notwendigen Informationen, Tricks und Kniffe vemitteln, die zum Aufbau und Betrieb eines eigenen kleinen Aquaponiksystems notwendig sind. Der Kurs soll später gegebenenfalls in das Programm des Bildungsträgers KOBI integriert werden, mit dem Urbanisten seit kurzer Zeit eine Kooperation haben.

Dieses Teilprojekt ist bisher teilfinanziert. Wenn ihr uns unterstützen möchtet, dann freuen wir uns über Spenden mit dem Stichwort “Aquaponik”. Wenn ihr uns Urbanisten nachhaltiger fördern möchtet, dann denkt über eine Fördermitgliedschaft nach.

Entwicklung Heimaquaponik

Die Kooperation mit den beiden Firmen Vitavia und hei-tro beschränkt sich nicht auf die Unterstützung unseres neuen Systems. Wir arbeiten gerade an einem Kooperationsabkommen über die Entwicklung eines Heimaquaponiksystems, das über normale Distributionskanäle verkauft werden kann. Für uns ist das eine einmalige Chance, unsere Erkenntnisse wirklich in die breite Bevölkerung zu bringen und die Aquaponik auch für solche Menschen realisierbar zu machen, die mit Stichsäge und Lötkolben nicht wirklich vertraut sind. Es soll ein modulares System sein, das ausgetestet ist und gut funktioniert. Es müssen ja nicht alle immer wieder alle Dinge neu ausprobieren.

Aquaponiklabor

Für die Entwicklung werden wir Räumlichkeiten und Materialien am Standort von Vitavia in Dorstfeld gestellt bekommen. Detaillösungen werden wir im frisch eingerichteten Aquaponiklabor erarbeiten. Den Kellerraum unter unserem Büro stellt uns der Union-Gewerbehof kostenfrei zur Verfügung. Endlich haben wir einen dedizierten Raum mit Wasseranschluß für unser Aktivitäten. Wir freuen uns riesig.

Neuzugang Max im Team ist Doktor der Biologie. Er hat sich in seinen Studien ausgiebig mit Aquakulturen, wenn auch marinen, beschäftigt und bringt für uns wertvolles Know How und hohe Motivation mit. Er wird bei uns unter anderem das Thema Süßwasserkrebse auf die Tagesordnung bringen. Er hat Aquarien und Tiere, die im Aquaponiklabor ein neues Zuhause bekommen sollen. Süßwasserkrebse können eine sinnvolle Ergänzung in einem Aquaponiksystem sein, sind allerdings wegen ihres territorialen Verhaltens nicht ganz einfach zu halten. Man muss wissen was man tut. Er weiss es.

Schulbiologisches Zentrum

Durch Dezernent Stüdemann angeregt haben wir mehrere Gespräche mit Vertretern des Schulbiologischen Zentrums geführt. Eine Zeit lang war es sehr ruhig an dieser Bausstelle, und so waren wir durchaus überrascht, als Dr. Knopf nach einer Weile Stille auf uns zu kam und das Projekt wieder auf den Tisch brachte. Die Projektidee inkubierte dann munter vor sich hin und bewegte sich sehr langsam, auch durch uns verursacht, aber schlußendlich haben wir die Zusage für die Realisierung unseres Entwurfs bekommen. Im Bild sind die vertikalen Beete dargestellt, dazu kommen noch zwei Ebbe-und-Flut Beete.

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Bauspielfarm und Falken Recklinghausen

Noch sehr frisch ist eine Kooperation, die sich mit den Falken in Recklinghausen und deren Bauspielfarm abzeichnet. Die Falken haben Interesse daran, ein Aquaponiksystem in deren Gartenkonzept zu integrieren. Am System sollen den Kindern die Grundprinzipein einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion spielerisch nahe gebracht werden. Technische Konzeption und Realisierung werden die Urbanisten übernehmen, ein pädagogisches Konzept wird gemeinsam erarbeitet. Das Projekt soll mindestens zwei Jahre laufen, so dass es nicht nach einer Saison sofort wieder einschläft.

Momentan sind wir noch in der Projektskizzen-Phase, also ganz am Anfang. Mit der Skizze werden wir auf Fördergeber zugehen und versuchen eine Finanzierung zu bekommen. Wenn du also bei einem potentiellen Fördergeber arbeitest und diese Idee gut findest, dann kontaktiere uns doch bitte.

Ihr seht also, dass wir für das kommende Jahr viel vor haben. Wir sind fähig, willens und bereit.

Über Unterstützung jeglicher Art freuen wir uns, egal wie groß oder klein.