Urbanisten laden zum”Stadträume erobern” ein

Wie lassen sich Räume zur Umsetzung von Ideen finden und wie kann man Stadt eigenständig gestalten? Wir möchten mit Euch Beispiele diskutieren, wie sich Räume in der Stadt erobern lassen. Und dafür haben wir Spitzengäste und Freunde eingeladen:

Gängeviertel Hamburg
Hamburg ist ein gutes Beispiel wie Investoren ganze Quartiere verändern können. Das es auch Gegenbeispiele dazu gibt zeigt der Gängeviertel e.V. „Am 22. August 2009, sind wir in das Gängeviertel gekommen, um es vor Verfall und Abriss zu retten und um in der Hamburger Innenstadt einen Raum zu schaffen, in dem Neues entstehen kann. Zehntausende Gäste aus aller Welt haben seitdem Ausstellungen, Konzerte, Partys und Lesungen besucht oder über Stadtentwicklung diskutiert. Derzeit verhandeln wir mit der Stadt Hamburg über die Zukunft des Viertels. Das Gängeviertel soll ein Freiraum sein für alle! Jede und jeder ist bei uns willkommen. Wir sind viele und werden täglich mehr. Wir sind die Stadt, denn: Die Stadt sind wir alle.“
Christine Ebeling // http://das-gaengeviertel.info/
Michael Ziehl // http://urban-upcycling.de/urban-upcycling-michael-ziehl/

Zentralwerkstatt Dinslaken
Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Lohberg, dem sogenannten Kreativ.Quartier Lohberg, wird seit einigen Jahren ein Leerstand bespielt mit dem Ziel das Gebäude langfristig zu erhalten. In den Prozess involviert ist u.a. die Freilicht AG. „1995 hat sich in Dinslaken ein Kreis interessierter Bürger mit dem Ziel zusammengefunden, das kulturelle Profil der Stadt zu stärken, den Kulturstandort Dinslaken zu beleben und ihm innerhalb der Musik- und Theaterlandschaft Ruhrgebiet & Niederrhein neue Attraktivität und damit Zukunftsfähigkeit zu verleihen. (…) Aus dieser Initiative wurde dann 1996 die erste Kulturaktiengesellschaft Deutschlands mit 436 Kleinaktionären, die zunächst ein Stammkapital von 150.000,- DM aufbrachten. 2013 wagte die Freilicht AG eine Kapitalerhöhung und gewann 170 weitere Aktionäre, die ein Kapital von 50.000€ aufbrachten. Als sogenannte “kleine Aktiengesellschaft” wird die Freilicht AG von ehrenamtlichem Engagement getragen. Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat gehen ihren Aufgaben innerhalb der Freilicht AG ehrenamtlich nach – allein eine hauptamtliche Geschäftsführerin wird von der AG beschäftigt.“
Lea Eickhoff //https://www.facebook.com/zentralwerkstatt.dinslaken/

Stadterneuerung Dortmund
Mit Vertretern der administrativen Stadterneuerung der Stadt Dortmund sowie der offenen Arbeitsgruppe zur urbanen Transformation des Unionviertels (ehem. HSP-Areal) möchten wir über Möglichkeiten sprechen, wie die Situation in Dortmund aussieht: Gibt es Räume, die sich nach Eroberung sehnen und was denken die Eigentümer darüber? Wie kann Stadt und Bürgerschaft sich zusammenschließen? Welche Potenziale haben ungenutzt Orte in Dortmund? Wie lassen sich in diesem Zuge gelebte Beispiele reflektieren wie UZDO 2010, Avanti 2014, Werkhalle 2017 etc.
Sebastian Kröger // https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/wohnungswesen/stadterneuerung/index.html

Außerdem mit dabei: VertreterInnen der Arbeitsgruppe “HSP”, die sich um Mitsprache und Mitgestaltung des alten Thyssen Krupp Geländes bemühen. Sowie die MacherInnen des Ruhrpott-Films der anderen Art “Das Gegenteil von Grau” diskutieren mit uns über die Eroberung von Räumen + Special Guests 🙂

Im Anschluss an die moderierte Diskussion gibt es viel Raum zum persönlichen Austausch.
Die Veranstaltung ist Dank Förderung durch die LAG Soziokultur kostenlos.

Freitag, 20. Oktober 2017
ab 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr
Werkhalle // Rheinische Straße 137 // Haltestelle Ofenstraße

Möglichkeitsräume im Unionviertel

Am 21. und 22. April 2016 wurde in der Werkhalle des Union Gewerbehofs darüber diskutiert, wie Bürger*innen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung und Nutzung des seit letzten Jahr brachliegenden HSP-Areals nehmen können. Das Arbeitstreffen mit dem Titel „Urbane Möglichkeitsräume“ wurde von dem Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität Berlin, der Zukunftsakademie NRW und den im Unionviertel ansässigen Verein die Urbanisten organisiert. Gefördert wurde das Treffen im Rahmen des EU-Projekts SEiSMiC.

Werkhalle

Werkhalle

Nach einer Einführung in das Thema der urbanen Möglichkeitsräume wurde das HSP-Gelände von Svenja Noltemeyer sowie Hans-Gerd Nottenbohm vorgestellt – Zuerst in einem Vortrag, dann ging es zur Ortsbegehung, welche das HSP-Areal von außen betrachtete. Die gewonnen Eindrücke konnten nun in der Sitzung der „Realisten“ und „Utopisten“ genutzt werden, um über Möglichkeiten und Hindernisse einer zukünftigen Entwicklung zu diskutieren. Anschließend ließ man den Abend im Restaurant Sissikingkong ausklingen.

Am nächsten Morgen wurden die Ergebnisse der „Utopisten“ und „Realisten“ dem gesamten Plenum vorgestellt. Die „Realisten“ benutzen dabei einen Zeitstrahl, welcher die Planungsprozesse und Möglichkeitsräume für Bürgeraktivitäten darstellte, während die „Utopisten“ ihre Utopien anhand von Zeichnungen des Illustrator Daniel Edelmeier beschrieben und erläuterten.

Im Folgenden teilte sich die Gruppe ein weiteres mal in Untergruppen, welche daran arbeiteten, wie man urbane Möglichkeitsräume in verschiedenen zeitlichen Phasen nutzen kann, bzw. welche Interventionsmöglichkeiten sich gerade für Bürger*innen ergeben.

….skizzieren Visionen von künftigen Nutzungen industrieller Areale.

….skizzieren Visionen von künftigen Nutzungen industrieller Areale.

Als kurzfristige Interventionsmöglichkeiten kamen bspw. die Ideen auf, ein fiktives Bauschild aufzustellen, welche auf kontroverse Bauvorhaben hinweisen, oder Strickleitern an den Mauern aufzuhängen, um den bislang unzugänglichen Ort erobern zu können. Durch künstlerische Aktionen wie diese könnten Anwohner*innen für den zu entwickelnden Raum frühzeitig sensibilisiert werden.

Bei der Gruppe, die im Haus der Vielfalt tagte, wurde besonders auf die Verknüpfung und Bündelung der lokalen Vereine und Initiativen hingewiesen, durch die Ideen vor Ort beworben und angestoßen werden können.

Langfristige Entwicklungspotenziale wurden in einer Runde bei den Urbanisten u.a. durch Vertreter des Union Gewerbehofs, der Stadtverwaltung und Mitgliedern der Bezirksvertretung diskutiert. Dabei wurde besonders darauf hingewiesen, dass kleinteilige Entwicklungen an der Grenze zwischen Wohn- und Gewerbebebauung und HSP sinnvoll und denkbar wären, welche wichtige fehlende Funktionen des Quartiers ergänzen könnten.

Möglichkeitsraum Versorgungsamt

Möglichkeitsraum Versorgungsamt

Nach einer abschließenden Zusammenführung der Ergebnisse wurde bei schönsten Sonnenschein das Mittagessen bei Veggamaxx im Union Gewerbehof zu sich genommen.

Die entscheidendste Erkenntnis aus dem Arbeitstreffen ist sicherlich, dass Bürger*innen so früh wie möglich, also vor den Beginn der formalen Bauleitplanung, aktiv werden müssen, wenn  sie Einfluss auf die Entwicklung des Areals haben wollen. Die Urbanisten denken deshalb daran, im Herbst zusammen mit der Stadt im Rahmen des Nordwärts-Projekts ein Bürgercafé auszurichten, um über die zukünftige Entwicklung zu diskutieren und Vorschläge der Bürger*innen zu sammeln.

DANKE an alle Teilnehmer*innen für spannenden Diskussionen, Utopien und Realitäten!

Urbane Möglichkeitsräume – 3. SEiSMiC-Arbeitstreffen am 21. und 22. April in Dortmund


Anhang 2Zwischen temporären Interventionen und dauerhaften Strukturen – Potenziale urbaner Möglichkeitsräume in der Stadt(raum)gestaltung
21. und 22. April 2016 | Dortmund

Der Anmeldeschluss für dieses Arbeitstreffen ist der 4. April. 

Eine Stadt besitzt Komponenten, die auf Dauerhaftigkeit ausgelegt sind oder zumindest einen solchen Eindruck hervorrufen: materielle Gegebenheiten, bauliche Formen und Infrastrukturen, aber auch die Stadtplanung und Verwaltung, die eine Stadt mit einer langfristigen Perspektive zu entwickeln, ordnen und gestalten versuchen. Rechtliche Rahmenbedingungen, Raumnutzungspläne oder Bauordnungen präkonfigurieren die Möglichkeiten der Stadtraumgestaltung. Zugleich setzt sich eine Stadt aus temporären oder provisorischen Elementen zusammen: Die Zufälligkeit und Flüchtigkeit alltäglicher Präsenzen von Menschen an jeweiligen städtischen Orten; die kreative Veränderung von eigentlich im Rahmen von Stadtplanungsprozessen vorgesehenen Nutzungen; die vielfältigen Migrations- und Fluchtbewegungen; aber auch eine neue Offenheit ehemaliger großflächiger Funktionsräume, die ihren (industriellen) Zweck verloren haben.

Zwischennutzungen von brachliegenden bzw. leerstehenden Immobilien machen dies besonders sichtbar – beständige Flächen und Baustrukturen werden zu temporären Orten mit provisorischen Arrangements. Solche urbanen Möglichkeitsräume entstehen etwa, wenn sich ökonomische Rahmenbedingungen oder stadtplanerische Leitideen verändern; sie entstehen aber auch, wenn städtische Akteur/innen in neuen Konstellationen zusammenkommen, Orte anders nutzen oder eine veränderte Perspektive auf existente Stadträume werfen und ihre Potenziale neu einschätzen.

Dabei sind temporäre Nutzungen längst Teil der meisten Stadtbilder. Sie finden zwar auch immer mehr in stadtplanerische Praxis Einzug, scheinen aber nur selten zu einem selbstverständlichen Teil des disziplinären Instrumentariums zu gehören. Es wirkt so, als würde in Politik und Verwaltung eine entsprechende Anstadtumbaugebiet_rheinische_strasse_lberkennung temporärer Nutzungen noch langsamer stattfinden. Ebenso fällt eine spärliche Berücksichtigung in Gesetzen und Verordnungen auf, die mit zuvor Genanntem sicher in hohem Maße zusammenhängt. Bestimmend für Nutzungen scheint die Logik des Immobilienmarktes mit seinen Verwertungszyklen, weniger eine Auseinandersetzung mit idealen Entwicklungsszenarien. Temporäre Nutzungen bleiben demgemäß eher ökonomischer und rechtlicher Ausnahmefall, wofür üblicherweise wenig bis kein Raum vorgesehen ist. Hier besteht ein Widerspruch zwischen formeller Stadtplanung und informellem Stadtgebrauch. Werden temporäre Nutzungen von städtischen Akteur/innen realisiert, wird entsprechend oft von „alternativen Projekten“ gesprochen. Allerdings erzeugen solche „alternativen Projekte“ nicht selten gesellschaftliche Beachtung und erfahren kollektive Wertschätzung. Sie tragen hierdurch oftmals dazu bei, die Bekanntheit eines Ortes/Stadtteils zu steigern bzw. sein Bild aufzubessern und ihn (ökonomisch) aufzuwerten – eine Strahlkraft, die vom Stadtmarketing vieler Städte dann wiederum gerne aufgegriffen wird.

Anhang 1-1Es stellt sich also die Frage, ob und unter welchen Umständen temporäre Nutzungen gezielt ermöglicht werden: Sollen entsprechende Möglichkeitsräume nur genutzt werden können, wenn sie sich ungeplant ergeben oder lassen sie sich intentional schaffen? Wie und in welchen Zeiträumen von Planungsprozessen können temporäre Nutzungen besser Eingang in Planung, Städtebau und Verwaltungsprozesse finden? Für welche Nutzungen sollen temporäre Räume in der Stadt geöffnet werden? Und wie können dabei die unterschiedlichen Bedarfe einer vielfältigen Stadtgesellschaft berücksichtigt werden? Wie kann das Potenzial von Zwischennutzungen für langfristige Entwicklungen produktiv gemacht werden? Sind alternative Modelle für eine Stadtentwicklung denkbar, die weniger festlegt, sondern verstärkt ermöglicht?

Diese Aspekte sollen Thema des Arbeitstreffens in Dortmund sein. Insbesondere soll es um urbane Möglichkeitsräume gehen, verstanden sowohl als physische Räume als auch gedankliche Spielräume. Vor Ort werden wir beispielhaft ein konkretes, aktuell unter lokaler Aufmerksamkeit stehendes Industriegelände in den Fokus nehmen: Das westlich der Innenstadt liegende Werksgelände der HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH, dessen Fertigungsbetrieb zum Ende des Jahres 2015 beendet wurde, befindet sich aktuell im Abwicklungsprozess. Für das Areal und die nun leerstehenden Gebäude gibt es noch keinen konkreten Entwicklungsplan, jedoch kommunale Kaufabsichten. Lokale Akteur/innen fordern einen differenzierten Planungsprozess, den es mitzugestalten und zu beeinflussen gilt, um temporäre sowie langfristige Nutzungen der Immobilie zu verwirklichen.

Im Rahmen des Arbeitstreffens werden zur Diskussion der Potenziale urbaner Möglichkeitsräume verschiedene Akteure und Akteurinnen aus der Praxis ihre Perspektiven zu urbanen Möglichkeitsräumen in der Stadtentwicklung vorstellen. An dem oben erwähnten Fall des HSP-Areals in Dortmund wird daraufhin – nach einer Vorstellung des Areals durch lokale Vertreter/innen sowie einer Ortsbegehung – gemeinsam eine Fallanalyse durchgeführt, bei der realistische Zukunftsperspektiven für das Gelände diskutiert und utopische Potenziale entwickelt werden sollen. Daraufhin werden wir verschiedene temporäre Nutzungen nach ihrer zeitlich gestaffelten Umsetzungsmöglichkeit – von kurzfristige über mittelfristig, bis hin zu langfristig – diskutieren, um darauf aufbauend zum Abschluss notwendige Rahmenbedingungen und Interventionspunkte in Stadt(raum)gestaltungsprozessen zu identifizieren. Über diesen konkreten Fall hinaus wird es aber durchgängig um die Entwicklung eines übertragbaren und zugleich analytischen Instrumentariums gehen, um urbane Möglichkeitsräume auch in anderen Kontexten und an anderen Orten identifizieren und gestalten zu können.

Das Arbeitstreffen findet im Rahmen des EU-Projektes SEiSMiC statt und wird durch SEiSMiC Deutschland (koordiniert am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin) in Kooperation mit der Zukunftsakademie NRW und dem gemeinnützigen Verein Die Urbanisten aus Dortmund organisiert.

Das Arbeitstreffen richtet sich an Stadtteilinitiativen, Stadtplaner/innen, Stadtteilarbeiter/innen, Stadtaktivist/innen, Stadtforscher/innen, Selbständige, Vertreter/innen aus der Verwaltung, der kommunalen Politik, aus (Bürger-)Stiftungen und so fort.

Das Arbeitstreffen findet im Union Gewerbehof in Dortmund statt. Es beginnt am 21. April um 14 Uhr und endet am 22. April gegen 15 Uhr. Die Teilnahme am Arbeitstreffen ist kostenlos. Reise- und Übernachtungskosten können nach Absprache mit den Veranstaltern erstattet werden; für von Auswärts Anreisende steht eine begrenzte Anzahl an Hotelzimmer zur Verfügung.

Anmeldungen sind bis zum 4. April an germany@seismicproject.eu möglich. Insofern Sie eines der Hotelzimmer in Anspruch nehmen wollen, ist die Anmeldung bereits bis zum 23. März erforderlich. Bitte teilen Sie uns bei einer Anmeldung neben ihren Angaben zur Person folgendes mit:

  • Ist eine Reisekostenerstattung gewünscht? Wenn ja, welcher Art?
  • Benötigen Sie eines der Hotelzimmer? Insofern Sie sich selbst eine Unterkunft organisiert haben, wünschen Sie eine Erstattung von Übernachtungskosten?
  • Werden Sie am 21. April am Abendessen (gegen 20 Uhr) und am 22. April am Mittagessen (gegen 14 Uhr) teilnehmen? (beides kostenfrei)

 

Leerstand im Fokus

Der Leerstandsmelder Dortmund ist nun seit August 2012 online und hat seitdem über hundert Leerstände markiert und mit ersten Informationen versehen. Somit ist der erste Schritt getan, leerstehende und scheinbar unsichtbare Orte der Stadt sichtbar zu machen.

Und der zweite Schritt folgt zugleich: Wir möchten euch mit weiteren Informationen aus der Presselandschaft und Politik rund um das Thema Leerstand in Dortmund versorgen. Fortan wird unter der Kategorie „Leerstand im Fokus“ ein interessanter und brisanter Leerstand vorgestellt: Unter anderem erfahrt ihr Hintergründe zur Geschichte des Gebäudes, Informationen zum Eigentumsverhältnis und die traurigen Details, die zum Leerstand führten. Außerdem möchten wir euch über aktuelle Entwicklungen und Pläne informieren und zur Diskussion stellen.

Wir präsentieren euch den ersten Leerstand des Monats:

Die fragliche Zukunft des ehemaligen Museums am Ostwall

In Dortmund ist es eine Ikone. Es liegt in exklusiver Citylage. Es hat zahlreiche Künstler kommen und gehen sehen. Es macht einen bescheidenen äußerlichen Eindruck. Innenarchitektonisch ist es der Knaller. Das MO – Museum am Ostwall (im Leerstandsmelder ansehen)

Am 14.02.2013 entscheidet der Rat über die Zukunft des MOs. Dabei wird entschieden, ob dem Gebäude die Abrissbirne droht und ein niegelnagelneues Seniorenheim in Citylage gebaut wird oder ob das Archiv für Baukunst ins MO zieht. Wir halten beide Optionen für semioptimal und behaupten, dass noch ganz andere Nutzungskonzepte denkbar und möglich sind. Daher möchten wir euch einladen, Verantwortung für die Zukunft des MOs zu übernehmen, indem ihr mit uns über Nutzungsideen und Finanzierungsmöglichkeiten diskutiert:

Was sind eure Ideen für das Museum am Ostwall?

Wie würdest du dich entscheiden: Abriss oder Archiv?

Leerstandsmelder im WDR-Morgenecho

rote LuftballonsGestern ist ein Beitrag des WDRs in Form eines Artikles und eines Radiobeitrags zum Leerstandsmelders Dortmund erschienen. Hier ein kleiner Auszug:

Rote Pins im Netz, rote Ballons in der Stadt
Seit zwei Wochen können ungenutzte Gebäude und Flächen in Dortmund auf der Internetseite “www.leerstandsmelder.de” markiert werden. Einziges Pflichtfeld ist die Adresse. Alle weiteren Angaben sind freiwillig, etwa zur Dauer des Leerstandes, zum Besitzer oder zu Abriss-Gerüchten. Auf der Online-Karte finden sich bereits viele rote Pins, ein roter Punkt für jedes leer stehende Gebäude. Manche Nutzer und Macher der Website übertragen die Kennzeichnung auch in die Wirklichkeit draußen: Sie hängen rote Luftballons an die Leer-Stellen der Stadt. Bislang sind sieben deutsche Städte im Leerstandsmelder vertreten, neben Hamburg, Berlin oder Frankfurt eben Dortmund als bislang einzige Stadt in NRW.

Hier der vollständige Artikel zum nachlesen sowie der Radiobeitrag zum nachhören.

Leerstandsmelder Dortmund online

Die Urbanisten haben gemeinsam mit Machbarschaft Borsig11 e.V. den Leerstandsmelder nach Dortmund geholt. Die 2010 in Hamburg entstandene Online-Plattform dient der Verortung und Diskussion von Leerständen. In diesem Zuge wurden am Wochenende beispielhafte Leerstände Dortmunds mit roten Luftballons markiert. Hier die offizielle Pressemitteilung:

In Dortmund prägen Leerstände vielerorts das Stadtbild. Von der ehemaligen Kronenbrauerei bis zum Einzelhandelslokal am Borsigplatz. Gleichzeitig sind zahlreiche Interessierte auf der Suche nach attraktiven und bezahlbaren Wohn- und Arbeitsräumen. Ein Beitrag zur Lösung für dieses Dilemma ist der Leerstandsmelder:

www.leerstandsmelder.de/dortmund

Hier können Informationen zu leerstehenden Gebäuden und Flächen unkompliziert von allen registrierten Nutzern online direkt eingetragen und verortet werden. Dadurch entsteht nach und nach ein kollektiver und frei zugänglicher Daten- und Raumpool, unabhängig von städtischen und immobilienwirtschaftlichen Informationskanälen.

Der Hamburger Verein Gängeviertel e.V. hat die Internet-Plattform Leerstandsmelder.de bereits 2010 ins Leben gerufen. Nach Hamburg, Berlin und weiteren Städten ist der Leerstandsmelder nun auch in Dortmund angekommen. Verantwortlich für die lokale Administration sind die Urbanisten, unterstützt von Machbarschaft Borsig11. Vilim Brezina von den Urbanisten erklärt: „Wir gestalten urbane Lebensräume gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Wir unterstützen Stadtbewohner, Künstler, Unternehmen und Institutionen dabei, ihre Potenziale zu verbinden. Der Leerstandsmelder ist der erste Schritt, Möglichkeitsräume gemeinschaftlich transparent zu identifizieren.“

Einerseits weist der Leerstandsmelder brachliegende und leerstehende Immobilien aus; andererseits bietet die Plattform jedoch vor allem die Möglichkeit, Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen, kreative und individuelle Nutzungsformen zu diskutieren und Leerstand nicht als Problem sondern als Möglichkeit zu verstehen.

Ab sofort können Leerstände unter www.leerstandsmelder.de/dortmund gelesen und eingetragen werden. Alle Eigentümer, Bewohner, Unternehmer und Nutzer der Stadt sind dazu aufgerufen Leerstände sichtbar zu machen. „Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme unterschiedlichster Akteursgruppen“, so Kyra Pfeil vom Leerstandsmelder Dortmund. „Je mehr Leerstände gemeldet und Nutzungsideen diskutiert werden, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich für künftige Projekte und Aktionen in einer lebendigen Stadt.“

Information und Kontakt:
Vilim Brezina & Kyra Pfeil
leerstand at dieurbanisten de
www.leerstandsmelder.de/dortmund