18. Dez 2018 | Urban Gardening & Farming, Westgarten
Die Winterzeit ist ja nicht gerade die beste Zeit um im Garten zu werkeln. Nach dem sich der lange goldene Herbst dem Ende neigte haben wir unsere Hochbeete mit gut gelagertem Pferdemist aufgefüllt und in den Winterschlaf geschickt – gerade noch rechtzeitig zum Wintereinbruch. Unsere Beete sind jetzt für die nächste Saison mit Nährstoffen versorgt, und das ganz nachhaltig ohne zusätzlichen Dünger. Am Ende haben wir das Ganze noch mit einer Schicht Laub und Grünschnitt abgeschlossen, so dass die Beete im Winter gegen Wind und Wetter geschützt sind.
In den letzten Wochen hatten wir dann zwei sehr schöne und gut besuchte Workshops in unserer Manufaktur, auf denen wir Insektenhotels und Vogelfutterstellen gebaut haben. Über den Insektenhotel-Workshop haben wir schon an anderer Stelle berichtet.
Viele Vögel überwintern in Deutschland, das Nahrungsangebot in der Stadt ist dabei nicht immer üppig. Es liegt also nahe den Vögeln ein wenig unter die Arme, bzw. Flügel zu greifen. Unsere selbstgebauten Vogelfutterstellen hängen bald in Gärten oder auf Balkonen in Dortmund, und natürlich im Westgarten. Denn Vögel gehören zu einem naturnahen Garten einfach dazu.
Nun haben wir das Winter-Workshop-Paket für die Vorsaison 2019 zusammengeschnürt. Wir widmen uns wieder ausführlich dem Anziehen von Jungpflanzen für den Westgarten, entwickeln einen Frühbeetaufsatz für unsere Hochbeete und bauen Vogelhäuser als Nisthilfen. Los gehts aber erstmal Mitte Januar mit einem Vortrag über Permakultur in der Stadt. Alle Termine könnt ihr auch auf unserer Terminseite sehen.
Permakultur in der Stadt?
Westgarten Saisonplanung
Vogelhäuser für euren Garten oder Balkon
Pflanzen anziehen für den Westgarten
Frühbeete für den Westgarten
Pflanzen anziehen für den Westgarten II
Saisoneröffnung im Westgarten
Fotos Vogelfutterstellen Workshop: Luisa Gehnen
Fotos Saisonabschluss: Nils Rehkop, Jonas Runte
17. Dez 2018 | Trash Up! Festival, Upcycling & Do-It-Yourself, Urban Gardening & Farming
Das Festival-Orga-Team hat sich nach drei Wochen „sacken lassen“ vergangene Woche das erste Mal wieder an den Tisch zusammengesetzt. Ein guter Anlass für ein herzliches Dankeschön für Euren Besuch und/oder die Unterstützung des diesjährigen Festivals. Es macht Freude Euch teilweise bereits zum dritten Mal hier dabei gehabt zu haben. Und es tut gut zu sehen, dass sich andere neue Gesichter dem Festival angeschlossen haben. So wächst die Idee und die Möglichkeit sich weiter auszutauschen, zu vernetzen und (ein) Zeichen zu setzen.
Auch wenn wir insgesamt von den Besucher*inen ein sehr gutes Feedback zum Programm bekommen haben, müssen wir feststellen, dass die Besucherzahlen im Vergleich zu den letzten beiden Festivals abgenommen hat. Wir konnten aufgrund des ausgebauten Workshop- und Mitmachprogramms eine Vielzahl mehr an jungen Besucher*innen ansprechen und ins Depot locken. Das hat uns besonders gefreut!
Das Vortragsprogramm wurde durchweg positiv aufgenommen. Zwei Veranstaltungen waren bis zum letzten Platz besetzt! Danke an das Kino SweetSixteen für den reibungslosen Ablauf und die gute Filmauswahl. Ein Hoch auf Las Vegans, die Pour-Coffee Crew und das Coffee Bike sowie die DJ’s und den Piano-Man Peter für die kulinarische und musikalische Untermalung des Festivals. Selbstverständlich bedanken wir uns auch bei den Unterstützer*innen, die dieses Festival erst ermöglicht haben. Genannt seien hier neben den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unsere Kooperationspartner Kulturort Depot Dortmund e.V., die DEW21, das KULTURBÜRO der STADT DORTMUND das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren NRW, LEMONAID sowie unseren Medienpartner TRAILER.
Der Ausblick
Wir beschließen in 2018 unsere „Festival –Trilogie“ und planen die Veranstaltung auf eine neue Ebene zu heben. Wir sind der Meinung, dass grundsätzlich ungebrochenes Interesse bei den Menschen besteht, sich mit den Themen Müllvermeidung und Konsumverhalten bzw. dem Oberthema Nachhaltigkeit weiter intensiv inhaltlich auseinandersetzen zu wollen. Wir meinen aber auch, dass es im Kontext der Darstellung und praktischen Handlungsmöglichkeiten dieser Themen neue Konzepte und Ansätze der Vermittlung und der Vermittler*innen braucht. Das DEPOT als spannender – quasi upgecycelter Kulturort – steht in Zukunft und zusammen mit seinen Kooperationspartnern dafür zur Verfügung. Es darf noch etwas „knackiger“ und „lauter“ werden, so unser Credo. Damit sind sowohl die Art der Umsetzung oder Gestaltung, beispielsweise der Mittelhalle, als auch die inhaltlichen Themen gemeint.
Wir gehen davon aus, dass es in 2019 einen moderierte „Think-Tank-Battle“ (oder anders: einen Arbeitskongress) im Depot geben wird, bei der die weitere Entwicklung des Festivals gemeinsam mit verschiedensten Akteur*innen (Euch!), Institutionen, Verbänden, der Politik unter Einbeziehung der Öffentlichkeit diskutiert wird (– ein Kanzler*innen Duell sehr wahrscheinlich ohne Kanzler*in). Es geht darum einen Plan zu entwerfen, wie nachhaltiges Handeln praktisch gelebt, erlebt und umgesetzt werden könnte – und zwar in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext. (Mehr wissen wir auch noch nicht… ). Es wird darum im nächsten Jahr wohl keinen Markt für Upcyclingprodukte geben. Zu einem nächsten Festival wird sich das sehr wahrscheinlich wieder ändern! Das hat so gar nichts mit dem Engagement und den tollen Produkten zu tun, die die Besucher*innen in den vergangenen drei Jahren hier bestaunen und kaufen durften, sondern vielmehr mit der inhaltlichen Ausrichtung der nächsten Veranstaltung.
Euch wünschen wir nur das Beste für die kommende Weihnachtszeit und schon jetzt alles Gute für 2019.
Die Trash Up! – Crew
Alle Fotos sind urheberrechtlich geschützt und bedürfen bei Veröffentlichung der Freigabe.
12. Dez 2018 | Urban Gardening & Farming, Westgarten
Etwa 80% aller Wildpflanzen sind von der Bestäubung durch Insekten abhängig, genau wie die meisten der Gemüse- und Obstpflanzen in unserem Garten. Leider ist der Insektenbestand durch Monokulturen und Pestizideinsatz in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Insektenhotels bieten eine gute Möglichkeit die Lebensbedingungen für Insekten wie z.B. verschiedene Wildbienenarten zu fördern. In unserem Workshop konnten sich die TeilnehmerInnen ein Insektenhotel für ihren Garten oder Balkon bauen.
Viele Insektenhotels im Handel sind nicht wirklich an die Bedürfnisse von Insekten angepasst, oder sind in einigen Fällen sogar schädlich. Oft werden Löcher in weiches oder nicht gelagertes Holz gebohrt welches bei Feuchtigkeit aufquillt, und nicht besiedelt oder schlimmstenfalls zur Todesfalle wird. Auch unsauber gebohrte Löcher oder ausgefranster Bambus oder Stroh bietet kein Zuhause für Insekten. Wir haben also darauf geachtet nur abgelagertes Hartholz zu verwenden, und saubere Schnitte beim Bambus und dem Stroh zu machen. Wir haben aber auch beim Bau noch viel gelernt und können unser gewonnenes Wissen beim nächsten Mal miteinfließen lassen. Auf Anfrage könnt ihr euch auch bei den Terminen der offenen Werkstatt ein insektenhotel bauen.
Wichtig ist, dass der Schutz von Wildbienen im Garten nicht auf Insektenhotels beschränkt sein sollte. Hilfreich sind auch “unordentliche” Ecken im Garten statt gepflegter Rasenflächen. Extrem wichtig gerade für Bienen ist die Versorgung mit Blütenpollen. Im Westgarten haben wir dafür einen Erdhügel mit Blühpflanzen angelegt.
Alle Fotos: Luisa Gehnen
6. Nov 2018 | Aquaponik, ProGIreg, Urban Gardening & Farming
Wir möchten das Prinzip der Aquaponik – also die sinnvolle Kombination von Pflanzenanbau und Fischzucht in einem kreislaufbasierten System – einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Unserer Ansicht nach kann die Aquaponik ein wichtiger Baustein in der urbanen Landwirtschaft werden, und dabei helfen Menschen in der Stadt effizient und nachhaltig mit Nahrung zu versorgen. In unserem Gewächshaus auf dem Union Gewerbehof forschen wir bereits seit einigen Jahren in diesem Bereich.
In den nächsten Jahren wird im Dortmunder Norden auch eine größere Anlage entstehen. Um die Menschen vor Ort aber schon jetzt von der Idee zu begeistern haben wir zunächst ein eher kleines System entwickelt, welches gut die Wirkungsweise des Kreislaufs aufzeigt. Das Ergebnis ist dabei eher ein ästhetisches und anschauliches Ausstellungsobjekt als ein Mittel zur Produktion. In einem ersten Workshop am 29.11. luden wir ein, um mehr über den theoretischen Hintergrund von Aquaponik in der urbanen Landwirtschaft zu erfahren und unser Gewächshaus auf dem Union Gewerbehof zu besichtigen. Insgesamt knapp 30 Menschen, darunter auch SchülerInnen der Geschwister-Scholl Gesamtschule lauschten dem Vortrag, danach ging es zum anschaulichen Teil ins Gewächshaus.
In der folgenden Woche wurde dann während eines weiteren Workshops im Kulturort Depot im Dortmunder Norden das neuentwickelte System zum ersten Mal aufgebaut und in Betrieb genommen. Hier soll es am 10.11. – 11.11.2018 auf dem Trash Up-Festival der Öffentlichkeit präsentiert werden. Während des Aufbaus wurden immer wieder interessante Fragen rund um die Aquaponik allgemein und das System im speziellen beantwortet. Dabei zeigte sich erneut wieviele verschiedene Aspekte die Aquaponik vereint: Vom Wissen über Pflanzenzucht, Fischhaltung und Messtechnik, über chemische Prozesse bis hin zur elektrischen Verschaltung gibt es viel zu lernen und zu verstehen. In der nächsten Zeit wird dann nach einem endgültigen Standort für die Anlage gesucht.
Gefördert durch das Projekt “nordwärts”.
22. Okt 2018 | Urban Gardening & Farming, URBANISTEN, Westgarten
Momentan ist die Gartensaison wegen den goldenen letzten Wochen noch im Gange. Trotzdem merkt man auch, dass sie so langsam ihrem Ende entgegen geht. Die Ernte in der letzten Zeit war ziemlich reichhaltig, vor allem Tomaten und Bohnen gab es jede Menge, dazu jede Woche einige Kürbisse und Zucchinis. Erstmals in diesem Jahr haben wir auf unserem wilden Erdhügel Topinambur angebaut, auch den konnten wir jetzt ernten. Es gab also viel zu verteilen auf unseren samstäglichen Gartentreffen. Einige Beete haben wir schon geräumt um Feldsalat und Kresse zu pflanzen. Feldsalat wächst auch noch bei Temperaturen zwischen 5°-10° und kann mit etwas Glück bis in den Winter geerntet werden. Kresse ist nicht winterhart, wächst aber ziemlich schnell und kann hoffentlich noch vor Kälteeinbruch geerntet werden.
In diesem Jahr haben wir mit Kaffesäcken für den Kartoffelanbau experimentiert. Die Pflanze in den Säcken kann man immer weiter mit Erde anhäufen, so dass die Kartoffeln Platz zum Wachsen haben und viele Früchte ausbilden. Theoretisch eine gute Idee, allerdings nicht mit biologisch abbaubaren Kaffeesäcken aus Jute, die die Erde nicht über die ganze Saison halten konnten. Nach Abbau der Säcke waren nur einige kümmerliche Kartoffeln entstanden. Wer die Methode einmal ausprobieren möchte, sollte wohl auf alte Reissäcke aus Kunststoff zurückgreifen, die Kolleginnen vom Prinzessinnengarten haben damit gute Erfahrungen gemacht. Die Ernte in unseren Hochbeeten war da wesentlich ergiebiger, die Kartoffeln sind sehr lecker geworden.
Ab November startet wieder die Workshopsaison. Alle Workshops sind kostenlos, bei einigen müsst ihr euch allerdings vorher anmelden. Folgt einfach einem der Links zum entsprechenden Workshop, ihr findet das Formular auf der rechten Seite.
Wir machen den Westgarten winterfest!
Insektenhotels für euren Garten oder Balkon
Vogelfutterhaus für euren Garten oder Balkon
12. Okt 2018 | CoProGrün, Urban Gardening & Farming
Im Rahmen unserer Mitarbeit im Forschungsprojekt CoProGrün ergab sich eine Zusammenarbeit Julia Welkoborsky, Organisatorin und Veranstalterin der Dortmunder Marktschwärmer. Die Schwärmerei eignet sich als Beispiel der im Rahmen des Projekts dargestellten Zusammenarbeit von Landwirten und Akteuren der Zivilbevölkerung zur gemeinsamen und nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung. Die Marktschwärmer treffen sich seit dem 7. Dezember 2017 jeden Donnerstagnachmittag in der Kreuzstraße und sind am 25. Oktober 2018 zu Gast im Union Gewerbehof. Das neuartige Marktkonzept verbindet Landwirte auf direktem Wege mit ihren Endkunden.
So funktioniert das Schwärmen
Interessierte melden sich auf marktschwärmer-dortmund.de https://marktschwaermer.de/de-DE/assemblies/10671 kostenlos und unverbindlich an. Auf der Online-Plattform können die Mitglieder jede Woche aus einem vielfältigen Katalog regionaler Produkte der einzelnen Landwirte auswählen und für die Abholung am nachfolgenden Donnerstag bestellen. Für den Verbraucher entstehen hierbei keinerlei Verpflichtungen. Konkret heißt das, es gibt keinen Mindestbestellwert und auch keine Bestellpflicht. Der Unterschied zum Einkauf im normalen Online-Shop oder Supermarkt ist: die Verbraucher können nicht nur schnell nach Feierabend ihre Lebensmittel abholen, sondern dort auch „Ihre“ Bauern treffen, ihnen Fragen stellen und zudem nette Menschen aus der Nachbarschaft kennenlernen. Erzeuger aus der Region hingegen sparen sich den Umweg über den Einzelhandel, und verkaufen Ihre Ware direkt an den Kunden. Vor Ort findet kein Verkauf statt, es werden nur die bereits bestellten Lebensmittel geliefert. So fährt jeder Landwirt mit leeren Kisten und Körben wieder zurück, es entsteht kein Überschuss.
Im Vordergrund steht der Gemeinschafts-Gedanke
Die Dortmunder Marktschwärmer treffen sich aber nicht nur einmal in der Woche um Lebensmittel abzuholen. Regelmäßig finden gemeinsame Veranstaltungen wie Hofbesuche, Grill- Nachmittage oder Verkostungen statt. Verkostungen bieten Interessierten und bereits angemeldeten Schwärmer die Gelegenheit sich durch das Produktsortiment zu probieren. So kann der Kunde sein Lebensmittel kennenlernen. Gastgeberin Julia meint: „Für viele Menschen ist es sehr wichtig ihre Lebensmittel „live“ zu sehen, bevor sie sie online bestellen.“ Am 25. Oktober 2018 findet eine solche Verkostung von 17 – 18.30 Uhr auf dem Gelände des Union-Gewerbehofs statt. Bei schlechtem Wetter wird in der Kantine geschwärmt.
12. Okt 2018 | Trash Up! Festival, Upcycling & Do-It-Yourself, Urban Gardening & Farming
Zum dritten Mal findet in Kooperation mit dem Depot Dortmund e.V. das Upcycling-Festival Trashup! statt. Viele spannende Ideen, Projekte, Mitmachaktionen und ein Markt bieten den Besucher die Möglichkeit, die verschiedenen Aspekte des Upcyclings kennenzulernen. Die Besucher sammeln Ideen, den eigenen Umgang mit Müll aufzugreifen, Upcyclingprodukte zu erwerben und mit den Akteuren der Szene in Kontakt zu treten. Filmbeiträge, Vorträge und Diskussionsrunden lassen tiefer eintauchen in verschiedenste Themen des wabernden Begriffs Nachhaltigkeit. In Workshops können die Besucher zu Akteuren werden. Im Vordergrund stehen die Aspekte des Erlebens und der spielerischen Aktion, um sich dem Thema anzunähern!
Hier wird postapokalyptischer Schmuck gefertigt, oder die Frage, „wie passt mein Jahres-Hausmüll in ein Honigglas?”, beantwortet.
Das DEW21 Festival-Café bietet ein feines Speisen- und Getränkeangebot, sorgt für entspannte Atmosphäre und bietet Platz für Austausch und Diskussionen.
Termin:
SA 10.11.2018 von 12 bis 18 Uhr
SO 11.11.2018 von 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 5 € / 4 € erm. pro Festivaltag
Festivalticket: 8 € / 6 € erm. beide Tage (nicht übertragbar)
Ort: Halle im Depot
Alle Informationen unter: www.trashup-dortmund.de
Eindrücke aus dem letzten Jahr
Kooperationspartner
Sponsor
Förderer
Mit freundlicher Unterstützung durch die
Medienpartner
8. Okt 2018 | Aquaponik, ProGIreg, Urban Gardening & Farming
Mit der Kick-Off Konferenz in der Alten Schmiede in Dortmund-Huckarde startete letzte Woche das Projekt „productive Green Infrastructure for post-industrial urban regeneration“ (proGIreg). Das vom EU-Programm Horizon 2020 geförderte Projekt soll in sieben europäischen Städten grüne Lösungen für die Nutzung von ausgedienten Industriearealen entwickeln.
Der Dortmunder Oberbürgermeister gab mit seiner Rede den Startschuss für das Projekt „Für die Stadt Dortmund hat die Aufwertung des Emscher-Grünzugs zwischen der Dorstfelder Brücke und der Kokerei Hansa Nord sehr große Bedeutung, einerseits weil der heute isoliert gelegene Grünzug besser in das umgebende Wegenetz eingebunden werden soll, andererseits weil der Bereich in die IGA-Gebietskulisse das Projekt „nordwärts“ und Stadterneuerungsprojekte integriert und somit auch die Gesamtstadt stärken wird“.
Die Urbanisten sind zusammen mit der Stadt Dortmund, der FH Südwestfalen und den Unternehmen Hei-tro GmbH und der Aquaponik Manufaktur für das Living Lab Dortmund zuständig. Auf dem Projektgebiet im Dortmunder Norden soll eine Stadtfarm entstehen – zentraler Bestandteil ist dabei die Aquaponik, also die Verschaltung von einer Teichanlage mit Fischen und einer Pflanzenstrecke im selben wasserbasierten Kreislauf. Das nährstoffreiche Wasser aus der Fischzucht wird so gereinigt und der Fischkot direkt als Dünger für Pflanzen genutzt. Wird eine Aquaponikanlage in einem Gewächshaus genutzt, kann auf geringer Fläche sehr produktive Gemüseproduktion erreicht werden. Sogar belastete Flächen sind dafür geeignet, da die Produktion ohne Bodenkontakt abläuft.
„Es soll keine klinisch-reine Laborlandschaft werden. Der Ansatz ist bewusst Low-Tec, damit die Anlage von Vereinen beziehungsweise den Menschen vor Ort betrieben werden kann und so auch ein Beschäftigungspotenzial geschaffen wird“, erläutert Dr.-Ing. Axel Timpe vom Aachener Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur, welcher das Gesamtprojekt koordiniert. Weitere Bausteine des Dortmunder Projektes sind Urban Gardening, Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt und der Ausbau der ehemaligen Mülldeponie Deusenberg als Sportanlage mit Solarfeldern.
www.progireg.eu
https://www.facebook.com/proGIreg
Alle Fotos: ICLEI Europe
This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement no. 776528.The sole responsibility for the content of this publication lies with the authors. It does not necessarily represent the opinion of the European Union. Neither the EASME nor the European Commission are responsible for any use that may be made of the information contained therein.
12. Sep 2018 | Urban Gardening & Farming, URBANISTEN, Westgarten
Und wieder ist einiges passiert in und um unseren schönen Westgarten. Endlich konnten wir im Workshop die schon lange angefangenen Möbel in der Manufaktur fertigstellen und in den Garten transportieren. Hier laden sie zum verweilen ein, sowohl für unsere Gartengruppe als auch für die NutzerInnen des Heinrich-Schmitz-Bildungszentrums. Der Tisch und die zwei Bänke wurden aus Kiefernholz gefertigt. Möbel aus Holz leisten einen Beitrag zum Klimaschutz indem sie Kohlenstoff langfristig binden. Um das Holz wetterfest zu machen haben wir Öl statt Lack benutzt – Eine wesentlich umweltschonendere Methode, die die natürliche Färbung des Holzes behält.
Derweil ist der Garten nach wie vor am wuchern. Nachdem in der extremen Hitze- und Trockenzeit das Gießen zur täglichen (etwa einstündigen) Pflichtaufgabe gehörte, können wir jetzt wieder mehr Zeit für die Pflege der Pflanzen aufwenden. Und natürlich ist momentan auch die beste Erntezeit! Die Tomaten kommen gut wie nie, die alten Freilandsorten tragen jede Menge Früchte. Es gibt viele Bohnen in grün und lila, auch die Zucchinis wachsen sehr gut, außerdem gibt es die ersten Kürbisse zu bewundern. Alles in allem läuft die Saison sehr gut, trotz der anfänglichen Verluste durch Schnecken. Natürlich bleibt es nicht aus, dass unser Gemüse ab und an auch mal im Mund eines Gartenbesuchers landet. Auch eine Chilipflanze wurde entwendet, es hält sich aber alles in Grenzen und die samstägliche Ernte ist reichhaltig.
Am 9.9 fand das Still-Leben im Dortmunder Kreuzviertel statt. Die Westgarten-Gruppe war zusammen mit den Urbanisten mit einem Tisch vertreten um die Idee des Gemeinschaftsgartens zu bewerben und vielleicht neue Interessierte anzusprechen. Um auch den Gedanken des Klimaschutzes hochzuhalten haben wir uns entschieden Tütchen mit Bienenwiese-Saatgut an die BesucherInnen zu verteilen. Die Aktion war ein voller Erfolg, mehr als 1,5 kg Saatmischung wurde an über 100 Menschen verteilt. Die meisten hatten direkt eine Idee was sie mit den Samen anfangen wollen. Viele interessierten sich auch für die samstäglichen Gartentreffen und wir freuen uns auf neue MitgärtnerInnen.
4. Sep 2018 | Ehemaliges HSP Gelände, Kunst im öffentlichen Raum, Stadtforschung & -entwicklung
Das Kooperationsprojekt zwischen Urbanisten und Theaterfestival FAVORITEN förderte im Sommer vier künstlerische Recherchen über Vergangenes und mögliche Zukünfte.
Vier Künstler*innen-Gruppen waren zwischen Juni und August für je drei Woche eingeladen, die Geschichte aber auch die utopischen Zukünfte des ehemaligen HSP-Geländes im Dortmunder Unionviertel zu erkunden. Die insgesamt 11 überwiegend aus dem Ruhrgebiet stammenden Künstler*innen lebten und arbeiteten in ihrer Recherchephase jeweils 3 Wochen in der Werkhalle und suchten nach Geschichten von Arbeiter*innen, dem transzendenten Potenzial von Baumwipfeln, der Geschichte des Bodens und möglichen Szenarien nach der Bebauung des Areals.
In Anlehnung an frühere Proteste der Arbeiterinnen wurde von der Gruppe Working Class Daughters ein Protestmarsch organisiert. Der Ghetto-Blaster auf den Schultern der Performerinnen vermittelte dabei die Inhalte deren Recherche: frühere Arbeiterinnen hatten in persönlichen Gesprächen von ihren Erfahrungen berichtet, von der Solidarität, von der Familie, vom Alltag im Betrieb. In anschließenden Podiumsdiskussionen war auch das Publikum zum Mitdiskutieren geladen: Welche dezidiert weiblichen Biografien finden sich in den Archiven der Firma HOESCH? Welches Verhältnis hatten die Arbeiterinnen zur Frauenbewegung? Das wollten Kristina Dreit, Karolina Dreit und Anna Trzpis-McLean aus einer feministischen Perspektive erkunden und vertieften diese Fragen im Anschluss in der Diskussion mit Nuray Demir (freie Künstlerin und Kuratorin), Uta C. Schmidt (Uni Duisburg-Essen) und dem Publikum.
Einen Ausblick auf die Hoffnungen hinter dem Grün wagte die Gruppe Terra Incognita mit Negar Foroughanfar, Dorothee Haller, Christian Berens und Moritz Kotzerke. Gewonnene und verloren gegangene Hoffnungen rund um das HSP-Areal sammelten sie in einer Lost-and-FoundInstallation, die sie mit audiovisuellem Material verwoben. „Nach drei Wochen Arbeiten und Wohnen in und um die Werkhalle herum und dem Sammeln von Eindrücken, Abdrücken, Sperrmüll, Gerüchen und Fiktionen, haben wir eine Insel aufgeschüttet. Mit der Hoffnung, etwas über den Zustand und die Zukunft des Gebietes zu erfahren, wurde auf der Insel ein Forschungslabor errichtet. In einer 45-minütigen live Performance untersuchten wir das Material, um zu begreifen, was es bedeutet und was es vielleicht über Stadtraum als etwas Gestalbares erzählt.“ (Terra Incognita)
Die bildende Künstlerin Vesela Stanoeva und der Musiker Christian Bröer der Gruppe Transzendenter Supranaturalismus verwandelten die Baumkronen auf dem Vorplatz des ehemaligen Hoesch-Verwaltungsgebäudes in ein virtuelles Wunderland und ließen qua Virtual Reality Brille für je eine*n Zuschauer*in rosa Wolken aufsteigen. Der bepflanzte Platz wird in ungewisser Zukunft wohl zum schicken Entrée oder schnöden Parkplatz der hier angedachten Luxus-Hotel-Anlage werden. „Hoesch lebt in den Geschichten, die die Bäume erzählen, weiter…denn der virtuelle Raum ist unkaputtbar…“ (Transzendenter Supranaturalismus)
Die beiden Tänzer und Choreographen David Guy Kono und Antoine Effroy begreifen den jetzigen Zustand des Geländes als eine Zwischenzeit: Zwischen vergangener Stahlindustrie und zukünftiger Siedlung steht der Boden auf diesem Gelände frei. Was wäre, fragen sie aus einer postkolonialen Perspektive, wenn wir den biblischen Befehl „Mach dir die Erde untertan“ ablehnten? In einer genauen Studie der Örtlichkeiten und der Architektur der Werkhalle experimentierten beide in einer szenischen Bearbeitung mit Wasser und Feuer und fanden dabei einen leeren Schmelzofen oder eine Treppe, die zu einer zugemauerten Wand führte. In der anschließenden Diskussion mit Dr. Johanna Schaffer (Professur für Theorie und Praxis der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel) bearbeiteten sie die Frage, wer wie erinnert und welches Potenzial noch immer in der umgenutzten Architektur der Werkhalle steckt.
Für die Urbanisten war es spannend zu sehen, welche ortspezifischen Aspekte die eingeladenen Künstler*innen interessieren. „Die Möglichkeiten zur digitalen Gestaltung eines Platzes, die unterschiedlichen Empfindungen bei Neu- und Altbauten, die Kämpfe um Raum und Arbeit im Ruhrgebiet, und die Bedeutung von Boden als nicht vermehrbares Gut, sind Anregungen, die wir in die weitere Arbeit der Neuen Werk Union einfließen lassen.“ Beschreibt Svenja Noltemeyer die gesammelten Erfahrungen. „Auch die Diskussion mit Dr. Hanna Hinrichs (StadtBauKultur NRW), Michael Kranixfeld (Freier Theaterschaffender und Kulturwissenschaftler) und Stefan Gassner (Wem gehört die Kunst?) war sehr anregend: Was kann Kunst in Stadtplanungsprozessen leisten und muss sie das überhaupt?
Am 10.9. sind alle Arbeiten noch einmal im Rahmen des FAVORITEN FESTIVALS zu sehen.
27. Aug 2018 | Aquaponik, Urban Gardening & Farming
Grün, die Farbe der Hoffnung. Sie steht aber auch für Ruhe und Harmonie, da sie zu gleichen Teilen aus gelb und blau besteht. Natürlich gibt es unendlich viele verschieden Grüntöne, die einen etwas bläulicher die anderen etwas gelber. Gemeinsam haben aber alle, dass sie uns ein wohliges Gefühl vermitteln und Frische ausstrahlen. Wenn Grün also so eine beruhigende und ermutigende Farbe ist, warum hat sie dann noch keinen Platz in eurem Zuhause gefunden? Ihr könntet natürlich eure komplette Wohnung in grün streichen, doch viel einfacher wäre doch die Anschaffung von ein paar Zimmerpflanzen. Eure Wohnung wird mit dieser kleinen Veränderung zu einer regengeschützten Wohlfühloase in der ihr nur so vor Energie und Motivation strotzen werdet. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass man in einem Raum mit Zimmerpflanzen konzentrierter arbeiten kann und nicht so schnell krank wird.
Wer sich nicht als Besitzer eines grünen Daumens bezeichnen würde kann trotzdem aufmerksam weiter lesen, denn es gibt viele Zimmerpflanzen die super pflegeleicht sind und trotzdem die gewünschten Effekte mitbringen. Ihr werdet staunen welche Eigenschaften simple Zimmerpflanzen noch so mit sich bringen können. Als erstes wollen wir euch die Grünlilie vorstellen:
Auch bekannt als Beamtenpalme ist diese dankbare Zimmerpflanze, die quasi in jedem Büro zu finden ist. Sie trägt das ganze Jahr über grüne Blätter die je nach Art gelb-grüne bis weiß-grüne Streifen haben. Auch wenn die Grünlilie sehr pflegeleicht ist, gibt es einige Tipps durch sie noch besser gedeiht.
Sucht am besten ein hellen Platz, so behalten die Blätter ihre saftige Farben. Im Sommer kann die Grünlilie auch einen Platz im Freien finden, allerdings nicht in der prallen Sonne, da sonst die Blätter schnell verbrennen.Besonders praktisch an der Grünlilie ist, dass sie auch mal ein paar Tage ohne Wasser auskommt. In den dicken Wurzeln kann die Grünlilie Wasser speichern und davon einige Zeit zehren. Nach der “Gieß-Pause” solltet Ihr der Pflanze jedoch ein Tauchbad gönnen, damit sie ihre Wasserspeicher wieder auffüllen kann.
Ein letzter Tipp, damit eure Grünlilie unter den optimalen Bedingungen wachsen kann. Die Wurzeln der Pflanze breiten sich schnell aus und benötigen daher Platz und Nährstoffe. Wenn die Wurzeln an der Oberfläche der Erde zu sehen sind, wird es Zeit eure Beamtenpalme in einen größeren Topf umzutopfen. Noch besser eignet sich ein Aquaponik-System, da die Pflanze hier an noch mehr Nährstoffe gelangen kann…
Habt Ihr euch nun eine Grünlilie angeschafft, sieht eurer Raum nicht nur frischer aus, sondern die Luft ist gleichzeitig auch noch frischer und saubere. Wie die wenigsten wissen, gehört die Grünlilie nämlich zu den Schadstoff-regulierenden Pflanzen. Die NASA fand bei der Suche nach einer Möglichkeit für besseres Klima auf der Raumstation heraus, dass es einige Pflanzen gibt, die neben Sauerstoff auch noch schadstoffarme Luft liefern können. Zum Beispiel unsere Grünlilie aber auch Bogenhanf, Einblatt und Diffenbachia können die Konzentration von Schadgasen wie Formaldehyd, Benzol, Xylol und Trichlorethylen verringern. Diese Schadgase werden oft in der Industrie verwendet und gelangen deshalb durch Plastik, Waschmittel und andere Produkte in unser Zuhause. Tests haben ergeben, dass die Grünlilie innerhalb von 24 Stunden den Formaldehyd-Gehalt um fast 90 Prozent senken kann.
Das ist besonders vorteilhaft für die Asthmatiker unter euch, denn wie wir gelernt haben produziert die Grünlilie saubere Luft und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Also sauber Luft und ein verschönertes Zuhause in einem.
17. Jul 2018 | Westgarten
Immer mal wieder was Neues für den Westgarten. So schön wie unsere Pflanzen gerade wachsen macht es besonders Spaß Zeit im Garten zu verbringen und den Garten weiter zu verbessern. Diesmal war die Idee ein Dach für eines unserer Tomatenbeete zu bauen, denn Tomaten stehen ja ungern im Regen. Bei der Auswahl des Tomaten-Saatgutes im Winter haben wir uns auf alte Sorten wie die Honduras Bauerntomate, Wildtomate oder Cuban Pink konzentriert. Diese robusten Sorten eignen sich gut für den Freilandanbau und können auch mal etwas Regen ab. Da diese Pflanzen aber bis zum Ende der Saison tragen können und der Herbst ja oft sehr feucht wird, ist ein Dach durchaus eine sinnvolle Sache.
Das Thema Schneckenfraß begleitet uns ja leider schon durch die ganze Saison. Nachdem die Experimente mit einem Schutzanstrich und Kupferband keine wirkliche Verbesserung brachten haben wir uns doch für Schneckenkorn entschieden, um unsere Pflanzen zu schützen. Dabei solte man unbedingt darauf achten die Bio-Variante (Eisen -III-Phosphat) zu benutzen, da diese für Mensch und Tier (außer Schnecken natürlich) ungiftig ist. Trotzdem gehört das Absammeln von Schnecken oft zum abendlichen Gießen dazu.
Nach wie vor finden jeden Samstag ab 11 Uhr unsere Gartentreffen statt auf denen wir uns zusammen um unsere Pflanzen kümmern, kleine Projekte im Garten verwirklichen, die Orga absprechen oder einfach gemütlich ein bisschen schnacken.
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