Das war das Urbanisten Jahr 2023

Ein ereignisreiches Jahr mit vielen spannenden Projekten liegt hinter uns. Gemeinsam wollen wir einen Blick auf die Highlights und Erfolge des vergangenen Jahres werfen – vom diesjährigen gemeinschaftlichen Sommerfest Trash Up! zum Mitmachen über das Weiterbildungsprogramm CoWiki bis hin zu urbanen Kunstwerken im öffentlichen Raum, zahlreichen Vorträgen und Stadtführungen, Ferienprogrammen und spannenden Beteiligungsprozessen.

Im Jahr 2023 freuten wir uns über die rege Nutzung unserer “Offenen Werkstatt”, die oft mehrmals im Monat für alle, die Freude am Selbermachen haben, geöffnet war. Im Projekt “CoWiki”, das Flo, Lars und Kevin gemeinsam mit dem Verbund der Offenen Werkstätten und anderen Orten des Selbermachens vorantreiben, entstand ein „Handbuch zum sicheren Arbeiten mit der Formatkreissäge“.

Die lang ersehnte Eröffnung der neuen Aquaponik-Forschungsanlage auf der Kokerei Hansa markiert einen weiteren Meilenstein, ebenso wie der erfolgreiche Abschluss des langjährigen Forschungsprojektes ProGIreg, an dem Nils und Jonas beteiligt waren.

Eine weitere Besonderheit in diesem Jahr waren unsere Ferienprogramme im Sommer und Herbst, die unser Team, bestehend aus Svenja, Clara, David, Jonas, Annette, Lars, Kevin und Nele, auf die Beine gestellt hat und die die Kinder und Jugendlichen ermutigten, selbst aktiv zu werden. Vom Kochen über Graffiti bis hin zum Erlernen neuer praktischer Fähigkeiten wie dem Bau von Hockern, Tischen und Spielen. Durch praktisches Tun, gemeinsames Handeln und Selbermachen erhoffen wir uns ein langfristiges Empowerment der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Im Jahr 2023 startete das Projekt Duisburger Schrittsteine zum Klimaschutz, in dem mehrere Grünflächen ökologisch und klimafreundlich umgestaltet werden. Die Urbanisten übernehmen vier Teilprojekte, darunter die Entwicklung von Beteiligungsmaßnahmen, die Konzeption von drei Klimalehrpfaden und die Öffentlichkeitsarbeit. Ein Highlight war der Beteiligungsstand im Landschaftspark Duisburg Nord, bei dem mit über 100 Menschen, insbesondere Kindern und Jugendlichen, wertvolle Gespräche über die Umgestaltung von Spielplätzen geführt wurden. Das Team um Jonas, Jan und Annette wird im kommenden Jahr weitere Beteiligungsaktionen durchführen und die Klimalehrpfade inhaltlich weiterentwickeln.

Inmitten dieser spannenden Aktivitäten fanden vier von Kevin und Svenja moderierte Netzwerktreffen statt, die als Plattform für Austausch, Vernetzung und gemeinsame Ideenentwicklung für das beeindruckende Trash Up!-Sommerfestival am 19. August 2023 dienten. Das kollaborative Festival, das von einem Team aus 20 Urbanisten in Zusammenarbeit mit dem DEPOT Dortmund entwickelt wurde, fand im Unionviertel statt und zog rund 600 Besucher an. Diese einzigartige Veranstaltung war das Ergebnis der Ideen und Visionen der Akteurinnen aus dem Unionviertel, die während unserer Netzwerktreffen entstanden sind. Das Angebot reichte von Mitmachaktionen für Kinder, einem Ideenmarkt zur Präsentation nachhaltiger Produkte und Initiativen, informativen Vorträgen bis hin zu Kunst- und Kulturausstellungen.

Der Winterfunk auf dem Dorstfelder Wilhelmsplatz bildete den feierlichen Abschluss der gemeinsamen Zeit und des Jahres 2023. Kevin, Lisa-Marie, Svenja und Flo verwandelten in Kooperation mit den Stadtteildemokraten und dem Stadtteilladen Wilma den Platz für einen Sonntagnachmittag in einen gemütlichen Ort mit Lichterketten, Lagerfeuer, Musik, Literatur, Stockbrot und heißen Getränken und schufen so einen einladenden Treffpunkt.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die durch ihre Kreativität und gemeinsame Anstrengung diese Projekte im Jahr 2023 möglich gemacht haben. Danke auch an unsere zahlreichen Kooperationspartner*innen, unser tolles Netzwerk und die Förderorganisationen.

Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

Das war das Trash Up! Sommerfest 2023

Am 19. August 2023 fand das beeindruckende Trash Up! Sommerfest statt. Das Format, entwickelt vom DEPOT Dortmund, durfte im Unionviertel zu Gast sein und hat rund 600 Besuchende angelockt. Die Veranstaltung war das Ergebnis mehrerer Netzwerktreffen und basierte auf den Ideen und Visionen der Akteurinnen aus dem Unionviertel.

Besucher*innen hatten die Möglichkeit, an verschiedenen Mitmachaktionen teilzunehmen und neue Fähigkeiten zu erlernen. Die Workshops reichten vom Paper Up Workshop & Printverschnipselungen vom Depot über Upcycling mit Sarah Neuwirth von Woodcabin bis hin zu Sevengardens – Malen mit Naturfarben im AWO BunkerPlus Garten. Kinder konnten an einer Pflanzaktion und Bewegungswerkstatt des Mütterzentrums teilnehmen und ihren Fahrrädern einen Check-up geben. An der neu gebauten Community Kitchen wurde außerdem fleißig Pasta produziert und Pesto mit Basilikum aus unserem Auqaponik-Gewächshaus selbstgemacht.

Neben den Mitmachaktionen gab es auch informative Vorträge, die den Besucher*innen Input und neue Impulse haben. Ein Vortrag mit dem Titel “African Food Innovations” präsentierte innovative Konzepte wie Hydrokultur, Aquaponik und Insektenproduktion. Ein weiterer Vortrag mit dem Titel “Connecting the dots” widmete sich den kolonialen Verbindungen von gestern bis heute und wurde von Welthaus e.V. und der Stadt Dortmund organisiert. Ein englischsprachiger Vortrag mit Kwabena Obiri Yeboah, betitelt “Nnoboa Space: Co-creating a sustainable future for young artists and designers”, beleuchtete die Arbeit junger Künstlerinnen und Designerinnen für eine nachhaltige Zukunft. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit Themen wie Ernährungswende, Energiewende und nachhaltigem Lifestyle.

Die Kunst- und Kulturausstellungen sorgten für eine inspirierende Atmosphäre auf dem Fest. Der Future Club präsentierte Filme der uzwei und zeigte repariertes Spielzeug, Graffiti und Müll auf Leinwand sowie Beauty-Produkte, die im Rahmen des Sommerferienprogramms selbst hergestellt wurden. Der LiteraturraumDortmundRuhr zeigte eine Multimedia-Präsentation mit dem Titel “WELTLITERATURRAUMDORTMUNDRUHR” und DJ David Curtis sorgte draußen mit seinem Solar Soundmobil für musikalische Unterhaltung.

Bei den Exkursionen hatten Interessierte die Möglichkeit, verschiedene Garten- und Gewächshausprojekte in und um Dortmund kennenzulernen. Unter anderem gab es Führungen durch das Unionviertel und eine Audioführung durch das Urbanisten Gewächshaus sowie eine Fahrradexkursion durch Gartenprojekte in der Nordstadt. Auch die Aquaponik-Gewächshäuser auf der Kokerei Hansa, die im Projekt ProGIReg entwickelt und gebaut wurden, konnten besichtigt werden.

Der Ideenmarkt bot zahlreiche Möglichkeiten, nachhaltige Produkte und Initiativen kennenzulernen. Unter anderem stellten sich die Bibliothek der Dinge, BürgerEnergie Dortmund, Klimabildung e.V., Caritas, Janine Despaigne, das Deutsche Kochbuchmuseum, Parents for Future und der Unverpacktladen Pur – loses & feines vor. Kulinarisch versorgt wurden die Gäste von Frau Lose, Hitzefrei und Neues Schwarz.

Ein Hightlight war die Open Stage, die eigens für das Festival vom Werkstattteam gebaut und von tollen lokalen Künstler*innen mit Leben gefüllt wurde: krassTexta & Typo, Stranger Sound, Markus Veith, Atacama, Clara Sinn, Ezra und Eisheiss.

Der Tag wurde mit einem großen abschließenden Community Pasta Dinner beendet, bei dem sich alle Beteiligten und interessierten Besucher*innen nochmal austauschen konnten.

Das Ziel des Trash Up! Sommerfests war es, ein großes Netzwerktreffen zu schaffen und über die Aktivitäten im Unionviertel und Dortmund ins Gespräch zu kommen. Dabei sollten neue Netzwerke geknüpft und alte Netzwerke wiederbelebt werden. Zusätzlich sollte Bildung für nachhaltige Entwicklung gefördert und die Sichtbarkeit von Kultur- und Nachhaltigkeitsakteur*innen verbessert werden.

Das Trash Up! Sommerfest war ein voller Erfolg und hat einmal mehr gezeigt, dass viele Menschen in Dortmund und Umgebung sich für eine nachhaltige Zukunft engagieren und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Wir freuen uns bereits auf die Planungen von und mit dem DEPOT Dortmund für die nächste Trash Up!

Fotos: Marco Polk

 

Finanziert wurde die Trash Up! durch das Programm „Kreativ.Quartiere Ruhr“, die durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen erfolgt und von der ecce – european centre for creative economy GmbH – umgesetzt wird, und Mitteln der Bezirksvertretung Innenstadt-West. Die Open Stage wird gefördert durch die LAG Soziokultur und die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord. Das Sommerferienprogramm Futureclub wurde gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung und von der Bezirksvertretung Innenstadt-West unterstützt. Die mobile Küche wurde gefördert Aktionsplan Soziale Stadt der Stadt Dortmund. Das vorgelagerte Kinoprogramm “Wie wollen wir in Zukunft leben?” wurde unterstützt durch die LAG Soziokultur und die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord.

Friederike Besler

Friederike Besler E-Mail  f.besler[at]dieurbanisten.de Im Verein seit  2021 Ausbildung  Friederike ist in den letzten Zügen ihres Bachelorstudiums Regionalmanagement B.A. an der HNEE (Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde) und beginnt anschließend noch...

Wir werden 10!

Wir werden 10!

10 Jahre Urbanisten! Das wäre eigentlich ein guter Grund, eine richtig große Party mit all unseren Mitgliedern, Kooperationspartner:innen, Freund:innen und Unterstützer:innen zu feiern. Da uns das in diesem Jahr leider verwehrt bleibt, feiern wir in kleinem Kreis und verschieben die Fete auf das nächste Jahr.

Trotzdem möchten wir den Anlass nutzen, um auf unsere Entwicklung und die vielen tollen Projekte, Aktionen und Veranstaltungen der letzten zehn Jahre zurückzublicken. Wir können es fast selbst kaum glauben, dass aus den Ideen, die ab 2009 vor allem in einer WG im Leierweg entstanden sind, ein großer und etablierter Verein geworden ist, der deutschlandweit aktiv ist. Damals wie heute sind wir unserer Philosophie treu geblieben: Freiräume neu entdecken, Lebensräume lokal gestalten und Kulturräume gemeinsam beleben. Im folgenden möchten wir mit euch auf eine kurze Reise durch die Urbanisten-Historie gehen.

2010

Gegründet wurde der Verein von 10 Menschen im Jahr 2010. Es folgten viele Teamtreffen, das Corporate Design mit unserem Logo wurde erdacht und wir sind auf Spurensuche ins Dortmunder Unionviertel gegangen, wo wir noch heute beheimatet sind. Die ersten Urbanisten-Aufkleber wurden natürlich gleich großflächig verteilt und auch im Dortmunder Nachtleben an die Menschen gebracht.

2011

Bevor die ersten Aktionen 2011 gestartet haben, wurde unsere Internetseite aufgebaut und eine Facebookseite erstellt. Unser erstes Projekt überhaupt war die kreative Gestaltung von Strom- und Verteilerkästen unter dem Titel „Energieverteiler“. Dafür haben wir Prototypen aus Holz im Hinterhof unserer WG gebaut und bei der „Oase in Beton“ erstmals gemeinsam mit Stadtbewohner*innen künstlerisch gestaltet.

Zum Mitmachen haben wir eingeladen beim Münsterstraßenfest in Dortmund und dem Natur-Festival in Bochum, um anschließend mit der Gestaltung echter Stromkästen im Unionviertel zu beginnen. Es folgten Stadtteilführungen und Ausstellungen im Blauen Haus und in der Werkhalle am Union Gewerbehof, um Künstler*innen und Nachbarschaft zu vernetzen. Unseren ersten Graffiti-Workshop gaben wir für Kids in Gelsenkirchen an der Trendsportanlage Consol und haben mit Jugendlichen das Projekt „Jugend checkt Leerstand“ durchgeführt

2012

Neue engagierte Menschen, darunter viele Raumplaner:innen sind 2012 zu uns dazu gestoßen und haben neue Perspektiven und Blickwinkel in den Verein getragen. Highlight des Jahres war der Umzug des Vereins aus der WG in ein das Ladenlokal in der Rheinischen Straße in Dortmund und der Aufbau eines urbanen Gartens zusammen mit der direkten Nachbarschaft. Weitere Energieverteiler wurden im Viertel künstlerisch gestaltet, die Methodenbox „Coloria-Stadtexpedition für kreativer Forscher“ erarbeitet und unsere Ideen im Dortmunder U ausgestellt. Pressetermine und Interviews waren damals noch sehr neu und aufregend und haben die Herzen jedes Mal schneller schlagen lassen.

2013

Ab 2013 ging es richtig ab. Wir brachten zwei neue Homepages an den Start: Zusammen mit dem Hamburger Gängeviertel wurde der „Leerstandsmelder“ nach Dortmund geholt und wir haben die Netzwerkplattform „Urbane Oasen“ ins Leben gerufen. Unser erstes Aquaponikgewächshaus wurde am Union Gewerbehof in Betrieb genommen und wir haben den Bürgergarten „Kleine Heroldwiese“ sowie den 3-Bäume-Park im Unionviertel bei der Gründung unterstützt. Mit einer großen Graffitiaktionen haben wir die Herbstakademie am Dortmunder Schauspielhaus bereichert und Kindern den Umgang mit der Sprühdose beim Projekt „Nordstrom“ zusammen mit der Stadtteilschule gezeigt. Unser Büro bekam endlich eine professionelle Beschilderung, unser Hinterhof nahmlangsam Gestalt an und wir konnten auf unserem ersten Lastenfahrrad durchs Viertel flitzen. In unserer ersten Zukunftswerkstatt wurde im Team über Potenziale für ein lebenswertes Quartier diskutiert und Stadtteilhonig abgefüllt.

2014

Passend zum Frühling starteten wir 2014 mit unserer ersten Pflanzentauschbörse am Union Gewerbehof. In den Hinterhof unseres Büros haben wir eine schmucke Sitzecke gezaubert, um mit dem größer werden Urbanisten-Team auch unter freiem Himmel neue Projekte zu planen. Den Vorplatz des Schauspielhauses Dortmund haben wir mit engagierten Menschen beim NRW-Theatertreffen komplett verwandelt und beim Projekt „MachBunt“ einen ganzen Spielplatz zusammen mit der Nachbarschaft kreativ umgestaltet. Weiter ging es mit unserer Teilnahme an der Extraschicht in Dinslaken, einem Energieverteiler-Projekt im Althoffblock zusammen mit DEW21, Telekom und der Deutschen Post sowie einem Graffiti-Battle mit dem JKC des Jugendamtes Dortmund im Unionviertel.

2015

2015 starteten wir gleich mit einer ganzen Reihe cooler Bauprojekte, bei denen handwerkliches und fachliches Knowhow verbunden wurde. Unser Aquaponik-Gewächshaus am Union Gewerbehof bekam ein Update, wurde besser, größer und raffinierter und wir bauten die ersten mobilen Aquaponik-Systeme z.B. für das „Innovative Citizen Festival“ im Dortmunder U. Zum Thema Upcycling gaben wir erstmals Workshops beim „Save the World Festival“ in Bonn und bauten für das Kreativquartier in Essen bewegliche Stadtmöbel aus Einwegpaletten für das Projekt „ArtSpace“.

Weiter ging es mit der Gestaltung unseres Büros an der Rheinischen Straße. Die Außenfassade bekam vorne einen schwarzen und hinten einen gelben Anstrich. Bunt wurden weitere Strom- und Verteilerkästen gemeinsam mit Jugendlichen aus der Gemeinde St. Bartholomäus in Dorstfeld. Als Anerkennung für unsere Arbeit bekamen wir im Dortmunder Rathaus den ersten Preis „Soziale Stadt“ der PSD-Bank.

2016

Die künstlerische Gestaltung von Pumphäusern der Emschergenossenschaft eröffnete 2016 eine spannende Zusammenarbeit, auch die S-Bahn-Haltestelle Dortmund West bekam in diesem Jahr einen kreativen Anstrich. Für den Sommer am Dortmunder U haben wir die Gestaltung des Vorplatzes erarbeitet, für das Dortmunder Unionviertel entwickelten wir unser erstes Urban Game „Streetart-Bingo“.

Frisch geboren wurde 2016 auch unsere „Urbanisten-Manufaktur“ am Union Gewerbehof. Mit einer Förderung durch die „Anstiftung“ und die Bezirksvertretung Innenstadt-West konnten wir nach einer Ausstellung im Rahmen der „Emscherkunst“ unsere heutigen Räumlichkeiten beziehen und einrichten. Wir entwickelten mit der neuen Ausstattung spannende Bildungsangebote zu Upcycling & DIY und eröffneten die Offene Werkstatt.

Dieses erfolgreiche Jahr durften wir mit einem weiteren Highlight beenden. In Zusammenarbeit mit dem Kulturort Depot Dortmund erdachten wir das Festival-Format „TrashUp!“, das Upcycling-Künstler aus ganz Deutschland nach Dortmund holte und die Besucher mit Workshops, Lesungen, Podiums-Talks und Kinofilmen über die Themenkomplexe Müllvermeidung, Ressourcenschutz und kreative Abfallnutzung informierte und zum mitmachen einlud.

2017

Passend zum Start der Gartensession gründete sich 2017 der Westgarten im Dortmunder Unionviertel und lud die lokale Bevölkerung zum Mitmachen ein. Künstlerisch gestaltet wurde die Brücke der S-Bahn-Haltestelle Dortmund-West, durch eine Förderung der Bezirksvertretung innenstadt-West. Im Rahmen des Forschungsprojektes „urbane produktion.ruhr“ bezogen wir gemeinsam mit den Forschungsinstitutionen IAT und InWis die entweihte Lutherkirche in Bochum Langendreer und erschufen dort das LutherLab.

Der Ausbau unserer Urbanisten-Manufaktur nahm weiter Gestalt an und wurde immer professioneller. Wir bauten mobile Skaterampen mit der Dortmunder Skateboardinitiative für den Vorplatz vom Dortmunder U und organisierten das Projekt „CreateYourSkateplaza“. Weiter gings mit einem Themenzelt auf dem Campfire-Festival, das vom Recherchezentrum „Correctiv“ erstmals auf dem Campus der TU-Dortmund organisiert wurde. Die tolle Zusammenarbeit führte außerdem dazu, dass wir den neuen Buchladen und Geschäftssitz von Correctiv in Essen im Rahmen eines Workshops mit Upcycling-Möbeln gestalten durften. Mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr wurde das „TrashUp!-Festival“ um neue Veranstaltungsformate erweitert und lockte in Kooperation mit DEW21 noch mehr Besucher zum Kulturort Depot.

2018

Das „YouDo-Festival“ eröffnete das Jahr 2018 und zeigte spannende Einblicke in Produktionsstätten von Kreativen aus dem Dortmunder Unionviertel. Außerdem ging der Westgarten in seine zweite Gartensession. Im Aktionsfeld Kunst im öffentlichen Raum wurden die Produktionen und kooperativen Gestaltungen immer größer, es entstanden Kunstwerke z.B. am Künstlerhaus, an der Gabionenwand an der B56 und an einem Privathaus in Westerfile zum Thema „Straße der Kinderrechte“. Do-it-yourself Projekte realisierten wir mit dem Gymnasium Überruhr, zusammen mit den Schüler:innen erschufen wir dort ein grünes Klassenzimmer und bauten den Außenbereich der Jugendfreizeitstätte „Palme7“ um.

2019

Das Forschungsprojekt „LUZI –Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovation“ startete 2019 im Dortmunder Unionviertel zusammen mit der „Dezentrale“ von Frauenhofer-UMSICHT und dem UnionGewerbehof. Gemeinsam werden Potenziale und Möglichkeitsräume für nachhaltiges Handeln an Orten des Selbermachens erkundet. Ein urbaner Waldgarten wurde gemeinsam mit der Gemeinde St. Urbanus aufgebaut und die Gruppe des Westgartens entwickelte Möbel in unserer Manufaktur. In Bochum Wattenscheid wurde aus einem leerstehenden Ladenlokal das „WatCraft“, ein Begegnungs-und Kulturort für alle lokalen Bewohner*innen und eine Hausfassade in der Hydenstraße in Dortmund wurde künstlerisch gestaltet.

Zum evangelischen Kirchtag erschufen wir ein echtes Flaggschiff: die Arche 2.0. Gemeinsam mit den Besucher*innen wurde erst der Rumpf verkleidet und Bug und Heck bepflanzt. Anschließend durften wir die Arche dem „Haus der Vielfalt“schenken, wo sie seitdem gepflegt und gehegt wird. Außerdem wurde die Urbanisten-Manufaktur um einen Raum erweitert und das TrashUp-Festival in einem „Rethinking“ neu gedacht und konzipiert. Ein Lastenfahrrad als echter Schwertransporter bereichert unseren Fuhrpark durch eine Förderung von „Nordwärts“ und bringt uns seitdem elektrifiziert durch die Stadt. Besonders haben wir uns über den Günther-Gregg Preis zum Thema Hydrokultur gefreut.

2020

Angekommen im Jahr 2020 freuen wir uns natürlich wie Bolle über unser zehnjähriges Bestehen. Wie viele andere Initiativen stehen wir jedoch vor großen Herausforderungen und müssen in der aktuellen Situation improvisieren und neu Denken. So haben wir angefangen einige unserer Angebote digitaler zu gestalten. Mit dem Projekt „FutureClub“ sollten für Kinder und Jugendliche aus Dortmund-West eigentlich kreative und handwerkliche Workshop-Angebote geschaffen werden. Da dies zurzeit nur eingeschränkt möglich ist, haben wir verschiedene Onlineangebote erstellt. Außerdem haben wir „bunterbeton“ ins Leben gerufen, der Podcast soll als Wissensquelle und Plattform für kulturelle Stadtentwicklung dienen. Dafür sind wir aktuell in ganz Deutschland unterwegs, um euch spannende Initiativen vorzustellen, die in irgendeiner Weise die Welt zu einem besseren Ort machen wollen.

Wir haben mal wieder ein neues Urban Game entwickelt, diesmal in Wuppertal: „Klassenkampf –Wem gehört die Stadt?!“. Im Auftrag der Stadtbibliothek Wuppertal haben wir für das Jubiläumsjahr Engels2020. Große Freude gab es ,als wir als einer von fünf Creative.Spaces 2020 ausgezeichnet wurden. Das Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft des Landes NRW unterstützt damit das Engagement der Netzwerke in ihren Regionen. Um das Wissen um die Vorteile der Aquaponik zu verbreiten, haben wir gemeinsam mit Schüler*innen der Gustav-Heinemann-Gesamtschule und des Westfalenkollegs jeweils ein Aquaponik-System gebaut. Dieses steht jetzt als Lernobjekt in den Schulen und wird dort gehegt und gepflegt. Um mehr Grün in die Städte zu bringen durften wir außerdem zusammen mit dem „Fachgeschäft für Stadtwandel“ ein Parklet bauen, welches dann im Essener Stadtteil Holsterhausen aufgestellt wurde.

Ein langer Weg

Seit unserer Vereinsgründung 2010 haben wir uns nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich weiterentwickelt und sind aus der studentischen WG herausgewachsen. Und obwohl unser Standort im Unionviertel ist und im Büro alle Fäden zusammenlaufen, sind wir weit über das Viertel und Dortmund hinaus aktiv. Wir beleben Leerstände in Bochum, haben ein kleines Büro in Hamburg, machen Projekte in vielen anderen Städten, und verbreiten unsere Ideen in Vorträgen oder auf Konferenzen. Unsere Vision von einer Stadtgesellschaft, in der die Bewohnerinnen und Bewohner ihr Lebensumfeld kreativ und eigenverantwortlich gestalten, zieht ihre Kreise. Und wir sind noch lange nicht am Ende: Wir möchten weiterhin neue Menschen und Perspektiven mit an Bord holen, neue Projekte realisieren und zusammen mit euch an der nachhaltigen Stadt der Zukunft arbeiten.

 

UrbaneProduktion.Ruhr II

UrbaneProduktion.Ruhr II Webseite  https://urbaneproduktion.ruhr/ Laufzeit  1. Januar 2020 – 31. Dezember 2021 Team  Jan Bunse, Annette Bathen, Jonas Runte Aktionsfelder  Stadtplanung- & Entwicklung, Urban Gardening & Farming Förderung durch  Bundesministerium...

2019 – Was für ein Jahr ! 2020 – Wir können es kaum erwarten!

Weihnachten kommt immer so plötzlich… Das ist auch in diesem Jahr wieder der Fall. Das 9. Urbanisten-Jahr neigt sich dem Ende und wir können etwas erschöpft, aber überglücklich darauf zurückblicken.

Unsere Meilensteine in 2019:
WatCraft – Zwischennutzung und Reallabor in Bochum-Wattenscheid
Straße der Kinderrechte Westerfilde 2.0 und 3.0
Westgarten – Verstetigung
Tag des guten Lebens – bundesweites Bündnis und lernende Charta
Urban.Art.Bingo Gütersloh
zahlreiche Angebote der Urbanisten Manufaktur
Gemeinsam für das Emschertal – Pumphäuser gestalten
Frühlingsfest und Pflanzentauschbörse
Arche 2.0 – eine Aktion im Rahmen des Kirchentags
Forschungsprojekt proGIreg “productive Green Infrastructure for post-industrial urban regeneration”
Tag des guten Lebens – Workshopreihe in Wuppertal & Hamburg
ESF-Projekt “FutureClub”
1. Dortmunder Nachhaltigkeitskonferenz
Forschungsprojekt LUZI – Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovation
Nordwärts – Aquaponik Workshops in Schulen der Nordstadt

Wir sind mehr:
Dank der gut laufenden Projekte und erfolgreichen Anträge können wir uns und tolle Menschen beschäftigen. Wir sind mittlerweile 12 Mitarbeiter*innen  – in kleineren und größeren Anstellungsverhältnissen – und mächtig stolz darauf, eine so bunte und herzliche Truppe zu sein.

Ohne euch geht es nicht: 
Der Verein könnte ohne seine engagierten Mitglieder und Unterstützer*innen nicht sein. Daher gilt ein besonderer Dank besonderen Menschen!

Danke an die Super-Praktikant*innen:
Helena Klimka
Jana Weiß
Peer Schamuhn
Geronimo Pinter
Nadine Boos
Hannah Schröter
Katharina Benksi
Lars Vormerg
Hannah Schmude

Danke an die vielen Unterstützer*innen und Partner*innen mit denen wie erfolgreiche und sinnstiftende Projekte umsetzen durften: 
Stadt Dortmund
Bezirksvertretung Innenstadt-West
Union Gewerbehof
Greenpeace Dortmund
Stadtteilgenossenschaft InWest
Depot Dortmund
Redaktion der Unionviertelzeitung
Fachhochschule Südwestfalen
LAG Soziokultur
Energie fürs Quartier
Neue Werk Union
Westfalen-Kolleg Dortmund
Gustav-Heinemann-Gesamtschule
Tanz auf Ruinen
Wirtschaftsförderung Dortmund
Fraunhofer Umsicht/ DEZENTRALE
Marc Suski Gestaltung
Organisation Zentrum Wandel/Evangelischer Kirchentag
LAG Soziokultur
Emschergenossenschaft
St. Urbanus Gemeinde
Institut Arbeit und Technik
Hochschule Bochum
Bochum Wirtschaftsentwicklung

Danke für die Blumen und Auszeichnungen:
Ehrenring Innenstadt-West
Günther Gregg Preis
Nordwärts Prämiert

Wir können das neue Jahr kaum erwarten! Es stehen einige neue Projekte vor der Tür und neue Mitarbeiter*innen scharren mit den Hufen. Wir freuen uns jetzt schon auf die zukünftige Zusammenarbeit und darauf, unser 10. (!!!) Jubiläumsjahr gemeinsam mit euch feiern zu dürfen.

Bis dahin wünschen wir euch allen eine friedliche Adventszeit und Feiertage!

Günter Gregg-Preis 2019

Am vergangenen Freitag haben wir von der Deutschen Gesellschaft für Hydrokultur e.V. den Günter Gregg-Preis 2019 verliehen bekommen.

Günter Gregg gilt als Pionier der Kultivierung von Pflanzen in Hydrokultur. Sein Urgedanke war es, Pflanzen ohne Erde anzuziehen. Viele Entwicklungen und Ideen, gesundes Leben mit und für Pflanzen in den Wohninnen- und ‑außenraum zu bringen, wurden von ihm geprägt. Genau diesen Pioniergeist hat die Deutsche Gesellschaft für Hydrokultur in unserem Aquaponik-Projekt wiedererkannt und entschieden, den Preis in diesem Jahr an die Urbanisten zu verleihen.

Am Vormittag der Preisverleihung besuchte eine rund 25köpfige Delegation des Vereins unsere Aquaponik-Anlage am Union Gewerbehof. Nils Rehkop führte durch die Anlage und erklärte die Funktionsweise des Systems. Von dort fuhr die Gruppe zur Fachhochschule in Soest, wo Rolf Morgenstern, Urbanist und Mitarbeiter am Fachbereich Agrarwirtschaft unter der Leitung von Dekan Prof. Lorleberg, die dortige Aquaponik-Forschungsanlage vorstellte. Am Nachmittag folgte dann die Preisverleihung durch Carsten Stakalies, Präsident, und Stefan Hecktor, Geschäftsführer der Deutschen Gesesllschaft für Hydrokultur (DGHK).

Marlis Gregg, die Tochter des Hydro-Pioniers, berichtete in ihrer Laudatio, wie Ihr Vater unermüdlich über die Möglichkeiten der Hydrokultur gesprochen hat, versiegelte Flächen wieder grün werden zu lassen. Auf Hausdächern, City-Plätzen oder oberhalb von Tiefgaragen etwa, überall bietet die Stadt Platz für Pflanzbecken mit Hydrokultur. Ebenso verbreiten die Urbanisten eine ansteckende Begeisterung und betreiben mit Workshops und Führungen, als Referenten und Aussteller ein stetig wachsendes Netzwerk.

Das Aquaponik-Projekt, das in einem kleinen Gewächshaus im Dortmunder Unionviertel begann, wächst und gedeiht stetig, und blüht mit dem EU-geförderten internationalen Forschungsprojekt „proGIreg: „Produktive grüne Infrastruktur für die Regeneration alter Industriestädte“ weiter auf. Darin arbeiten die Urbanisten gemeinsam mit sechs Universitäten, acht Unternehmen sowie sieben Nichtregierungsorganisationen (NGO).

Es werden Forschungsgewächshäuser entstehen, welche ab 2020 in Dortmund in einem „bürgergetragenen Reallabor“ zum einen Gemüse für die örtliche Gastronomie produzieren und zum anderen Mietbeete für Bürger in einer Aquaponikanlage bereit stellen. „Günter Gregg war bei der Entwicklung des Hydrokultur-Systems von Visionen geleitet, die mit den Urbanisten wahr werden“, so Marlis Gregg.

Wir freuen uns sehr über die Ehrung und bedanken uns vielmals bei der Deutschen Gesellschaft für Hydrokultur e.V.

Frühlingsfest und Pflanzentauschbörse auf dem Union Gewerbehof

Am Sonntag, den 07.04. fand das mittlerweile traditionelle Frühlingsfest auf dem Union Gewerbehof statt. Bei sonnigem Wetter mit der grünen Halle im Hintergrund konnten die kleinen und großen Besucher*innen durch Flohmarkt- und Infostände stöbern. Für Köstlichkeiten haben das Hofcafé, die Jungs und Mädels von Hitzefrei und der Verein Brautum gesorgt.

Außerdem standen die Türen der Urbanisten Manufaktur offen. Nach dem Durchbruch und Umbau ist dort noch mehr Platz für professionelle Maschinen und Holzarbeiten. Auch die Angebote der Manufaktur hat das Team um Urbanist Florian Artmann erweitert, so kann man sich nun für einen Insektenhotel-Workshop, einen Vogelfutterhaus- oder Vogelnistkasten-Workshop anmelden.

Während Flo die Interessierten durch die Werkstatt geführt hat, hat unser Westgarten Team um Jonas Runte und Nils Rehkop die Pflanzen- und Saatguttauschbörse betreut. Die Idee dahinter ist es, seine eigenen gezüchteten Pflanzen und Samen gegen andere einzutauschen und so nachhaltig und ohne Kosten von der Vielfalt der Pflanzen zu profitieren. So kamen viele Pflanzenliebhaber*innen vorbei und tauschten ihre mitgebrachte Pflanze gegen ein anderes Exemplar für Balkon, Garten oder Fensterbank. Im Laufe des Tages konnte sich jeder Tauschwütige zwischen zahlreichen Tomatensetzlingen, Chillis, Kräutern, Kakteen oder einer großen Avocadopflanze entscheiden. Zu verschenken gab es Bienenweide die gerne von vielen mitgenommen wurde um sie bei sich auszusähen. Auch die Aquaponik-Interessierten sind  auf ihre Kosten gekommen – es gab mehrere Führungen durch das Aquaponik-Gewächshaus.

 

 

Lebendiges Labor – EU-Projekt proGIreg in Dortmund gestartet

Mit der Kick-Off Konferenz in der Alten Schmiede in Dortmund-Huckarde startete letzte Woche das Projekt „productive Green Infrastructure for post-industrial urban regeneration“ (proGIreg). Das vom EU-Programm Horizon 2020 geförderte Projekt soll in sieben europäischen Städten grüne Lösungen für die Nutzung von ausgedienten Industriearealen entwickeln.

 

Der Dortmunder Oberbürgermeister gab mit seiner Rede den Startschuss für das Projekt „Für die Stadt Dortmund hat die Aufwertung des Emscher-Grünzugs zwischen der Dorstfelder Brücke und der Kokerei Hansa Nord sehr große Bedeutung, einerseits weil der heute isoliert gelegene Grünzug besser in das umgebende Wegenetz eingebunden werden soll, andererseits weil der Bereich in die IGA-Gebietskulisse das Projekt „nordwärts“ und Stadterneuerungsprojekte integriert und somit auch die Gesamtstadt stärken wird“.

 

Die Urbanisten sind zusammen mit der Stadt Dortmund, der FH Südwestfalen und den Unternehmen Hei-tro GmbH und der Aquaponik Manufaktur für das Living Lab Dortmund zuständig. Auf dem Projektgebiet im Dortmunder Norden soll eine Stadtfarm entstehen – zentraler Bestandteil ist dabei die Aquaponik, also die Verschaltung von einer Teichanlage mit Fischen und einer Pflanzenstrecke im selben wasserbasierten Kreislauf. Das nährstoffreiche Wasser aus der Fischzucht wird so gereinigt und der Fischkot direkt als Dünger für Pflanzen genutzt. Wird eine Aquaponikanlage in einem Gewächshaus genutzt, kann auf geringer Fläche sehr produktive Gemüseproduktion erreicht werden. Sogar belastete Flächen sind dafür geeignet, da die Produktion ohne Bodenkontakt abläuft.

 

„Es soll keine klinisch-reine Laborlandschaft werden. Der Ansatz ist bewusst Low-Tec, damit die Anlage von Vereinen beziehungsweise den Menschen vor Ort betrieben werden kann und so auch ein Beschäftigungspotenzial geschaffen wird“, erläutert Dr.-Ing. Axel Timpe vom Aachener Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur, welcher das Gesamtprojekt koordiniert. Weitere Bausteine des Dortmunder Projektes sind Urban Gardening, Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt und der Ausbau der ehemaligen Mülldeponie Deusenberg als Sportanlage mit Solarfeldern.

www.progireg.eu

https://www.facebook.com/proGIreg

 

Alle Fotos: ICLEI Europe

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement no. 776528.The sole responsibility for the content of this publication lies with the authors. It does not necessarily represent the opinion of the European Union. Neither the EASME nor the European Commission are responsible for any use that may be made of the information contained therein.

Bringt Grün in Euer Zuhause

Grün, die Farbe der Hoffnung. Sie steht aber auch für Ruhe und Harmonie, da sie zu gleichen Teilen aus gelb und blau besteht. Natürlich gibt es unendlich viele verschieden Grüntöne, die einen etwas bläulicher die anderen etwas gelber. Gemeinsam haben aber alle, dass sie uns ein wohliges Gefühl vermitteln und Frische ausstrahlen. Wenn Grün also so eine beruhigende und ermutigende Farbe ist, warum hat sie dann noch keinen Platz in eurem Zuhause gefunden? Ihr könntet natürlich eure komplette Wohnung in grün streichen, doch viel einfacher wäre doch die Anschaffung von ein paar Zimmerpflanzen. Eure Wohnung wird mit dieser kleinen Veränderung zu einer regengeschützten Wohlfühloase in der ihr nur so vor Energie und Motivation strotzen werdet. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass man in einem Raum mit Zimmerpflanzen konzentrierter arbeiten kann und nicht so schnell krank wird.

Wer sich nicht als Besitzer eines grünen Daumens bezeichnen würde kann trotzdem aufmerksam weiter lesen, denn es gibt viele Zimmerpflanzen die super pflegeleicht sind und trotzdem die gewünschten Effekte mitbringen. Ihr werdet staunen welche Eigenschaften simple Zimmerpflanzen noch so mit sich bringen können. Als erstes wollen wir euch die Grünlilie vorstellen:

Auch bekannt als Beamtenpalme ist diese dankbare Zimmerpflanze, die quasi in jedem Büro zu finden ist. Sie trägt das ganze Jahr über grüne Blätter die je nach Art gelb-grüne bis weiß-grüne Streifen haben. Auch wenn die Grünlilie sehr pflegeleicht ist, gibt es einige Tipps durch sie noch besser gedeiht.

Sucht am besten ein hellen Platz, so behalten die Blätter ihre saftige Farben. Im Sommer kann die Grünlilie auch einen Platz im Freien finden, allerdings nicht in der prallen Sonne, da sonst die Blätter schnell verbrennen.Besonders praktisch an der Grünlilie ist, dass sie auch mal ein paar Tage ohne Wasser auskommt. In den dicken Wurzeln kann die Grünlilie Wasser speichern und davon einige Zeit zehren. Nach der “Gieß-Pause” solltet Ihr der Pflanze jedoch ein Tauchbad gönnen, damit sie ihre Wasserspeicher wieder auffüllen kann.

Ein letzter Tipp, damit eure Grünlilie unter den optimalen Bedingungen wachsen kann. Die Wurzeln der Pflanze breiten sich schnell aus und benötigen daher Platz und Nährstoffe. Wenn die Wurzeln an der Oberfläche der Erde zu sehen sind, wird es Zeit eure Beamtenpalme in einen größeren Topf umzutopfen. Noch besser eignet sich ein Aquaponik-System, da die Pflanze hier an noch mehr Nährstoffe gelangen kann…

Habt Ihr euch nun eine Grünlilie angeschafft, sieht eurer Raum nicht nur frischer aus, sondern die Luft ist gleichzeitig auch noch frischer und saubere. Wie die wenigsten wissen, gehört die Grünlilie nämlich zu den Schadstoff-regulierenden Pflanzen. Die NASA fand bei der Suche nach einer Möglichkeit für besseres Klima auf der Raumstation heraus, dass es einige Pflanzen gibt, die neben Sauerstoff auch noch schadstoffarme Luft liefern können. Zum Beispiel unsere Grünlilie aber auch Bogenhanf, Einblatt und Diffenbachia können die Konzentration von Schadgasen wie Formaldehyd, Benzol, Xylol und Trichlorethylen verringern. Diese Schadgase werden oft in der Industrie verwendet und gelangen deshalb durch Plastik, Waschmittel und andere Produkte in unser Zuhause. Tests haben ergeben, dass die Grünlilie innerhalb von 24 Stunden den Formaldehyd-Gehalt um fast 90 Prozent senken kann.

Das ist besonders vorteilhaft für die Asthmatiker unter euch, denn wie wir gelernt haben produziert die Grünlilie saubere Luft und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Also sauber Luft und ein verschönertes Zuhause in einem.