Neue Werk Union – ein neuer Stadtteil entsteht

Westlich der Dorstfelder Brücke wird auf dem ehemaligen Werk Union Areal ein neuer Stadtteil entstehen. Hier kann in den nächsten Jahrzehnten ein zukunftsweisendes urbanes Quartier wachsen, das historische Strukturen sinnvoll umnutzt. Deswegen haben wir den öffentlichen Diskussionsprozess über die Flächenentwicklung gestartet und sind mit allen beteiligten Akteuren, insbesondere der Stadtverwaltung und dem neuen Eigentümer, in Kontakt.

Wir Urbanisten denken, je frühzeitiger man sich an dem Planungsprozess beteiligt, desto besser können alle Interessierten ihre Ideen und Informationen einbringen. Neben der Information der Menschen vor Ort möchten wir für den Eigentümer fachlich-lokalen Entwicklungsinput als Anregung geben und als Umsetzer von Ideen agieren. Informationen über die Arbeitsgruppe findet ihr auf dieser Seite unter “Selbstverständnis” und “lokales Expertenteam”. Eine Übersicht über die bisherigen Aktivitäten ist unter “Verlauf” festgehalten. Wir laden alle ein, mitzumachen, Informationen und Ideen mit anderen zu teilen und kreative Nutzungen auszuprobieren.

Wer gerne mitmachen oder mehr mitbekommen möchte, kann sich unter neuewerkunion@dieurbanisten.de melden. Das Projekt ist nur so stark, wie es die Gruppe ist, denn wir arbeiten alle ehrenamtlich und nichts passiert von allein. Wir freuen uns über jede_n Dazukommende_n! Kommende Termine findet Ihr auf unserer Terminseite.

 

Dortmund hat die einzigartige Chance, in einem innenstadtnahen Gebiet einen neuen Stadtteil zu denken, zu gestalten und zu schaffen. ‚Neue Werkunion‘ ist die Verknüpfung aus historischem Bestand und Identität mit innovativen neuen Nutzungskonzepten, die sich aus den Potenzialen und Wünschen aller Bewohner*innen und Akteure speisen.

Um welche Fläche bzw. welchen Prozess geht es?

Uns interessiert das Gelände des statistischen Unterbezirks Union Nr. 023, bzw. die zuvor als Werksfläche Hoesch Spundwand und Profil genutzte Fläche, die 2017 von Thyssen-Krupp ins Eigentum der Thelen-Gruppe überging. Erstmals industriell genutzt wurde sie 1854 als Dortmunder Bergbau- und Hütten AG, später als Werk Union. Die Fläche prägt eine km-lange grüne Halle entlang der Rheinischen Straße westlich der Dorstfelder Brücke.

Wer sind wir und warum interessieren wir uns für diese Fläche?

Menschen sind die zentrale Schnittstelle für die nachhaltige Weiterentwicklung und Gestaltung von Stadtquartieren. Die Stadt lebt erst durch ihre Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Individualität und lokale Identität. Ihre Kenntnisse über den öffentlichen Raum, ihren gemeinsamen Lebensraum, sind umfassend, kleinräumig und äußerst wertvoll als Ausgangspunkt für neue Entwicklungen. Durch partizipative Projekte und die Befähigung zur Beteiligung aller Menschen im Unionviertel in der Stadtentwicklung machen wir versteckte Potenziale im Quartier sichtbar, stärken die Identifikation mit der eigenen Nachbarschaft und entwickeln lebenswertige und lebendige Lebensräume.

Wir sind eine Arbeitsgruppe, die sich nach dem SEiSMiC-Forum und dem Nordwärts-Quartierscafé 2016 regelmäßig zusammensetzt. Hier werden alle zugänglichen Informationen zusammengetragen und die Bewohnerschaft in die Aktivitäten vor Ort einbezogen.<br /> Wir kommen aus anderen Blickwinkeln als die üblichen Partner, die bei einer Flächenentwicklung aktiv beteiligt sind. Wir haben weder die Innenperspektive einer Verwaltung, noch verfolgen die bekannten Bürgerbelange. Wir verstehen uns als zusätzliche Fachebene, die die fachliche Expertise aus lokalem Wissen über Orte, Netzwerke, Prozesse, Ideen, Köpfe etc. über das Unionviertel und dem 2006 gestartetem Stadtumbau Innenstadt-West aufnimmt und in den Entwicklungsprozess überträgt.

Wir verstehen uns als Experten-Team vor Ort, das über vielfältige Kenntnisse und langjährige Erfahrungen in der Stadtplanung, Stadtentwicklung, Partizipation und lokalen Quartiersentwicklung verfügt. Wir schöpfen aus unseren beruflichen Erfahrungen mit Planungs- und Entwicklungsprozessen, unserem Studium oder unserem ehrenamtlichen Engagement für lebenswerte Stadtquartiere im Unionviertel, in Dortmund und darüber hinaus.

Unser Interesse an der konkreten Fläche ergab sich aus den folgenden Punkten:

• Fläche mit vielen Potenzialen, sehr guter Verkehrsanbindung, attraktiver Anknüpfung an die Emscher, einem interessanten und erhaltenswerten Gebäudebestand und einer langen Tradition industrieller Nutzung.
• Einzigartige Chance für das zwischen Verkehrs- und Gewerbeflächen liegende Unionviertel zur Umsetzung von Wünschen der Bewohner*innen in gemeinsamen Prozessen mit allen Akteuren.
• Verbindendes Element kleinräumig zwischen Unionviertel, Emscher und Nordstadt sowie Hafen sowie großräumig über die Emscher zwischen dem Dortmunder Süden bis in die nördlichen Stadtteile.
• Interesse an moderner und weiter gedachter Stadtentwicklung, die für die lange Zukunft nachhaltig und resilient ist.
• Räumliche Nähe zu unseren Lebens- und Arbeitsorten und hervorragende Anknüpfung an viele Akteure gelebter Nachhaltigkeit vor Ort.

Die Fläche ist für die Identität und das Image des Unionviertels von herausragender Bedeutung. Hieraus folgt ein hohes Interesse an einer neuartigen Stadtplanung, die auf Wünschen und Anforderungen lokaler Bewohner*innen aufbaut, neue Qualitäten in den Mittelpunkt stellt und dabei Bestand und Tradition wertschätzt.

Was sind unsere Ziele und unsere inhaltliche Ausrichtung?

Anregungen bieten – keinen Kontrastentwurf

Wir möchten wie der Eigentümer und die Stadtverwaltung eine Attraktivierung des Quartiers und einen neuen modernen Stadtteil, der die fehlenden Funktionen vor Ort ergänzt und der Nachfrage vor Ort Raum bietet. Wir sind keine Initiative, die einen Kontrastentwurf gestalten möchte. Wir möchten Anregungen und Wünsche äußern und mit der Öffentlichkeit sowie der Verwaltung und Eigentümer gemeinsam in enger Zusammenarbeit agieren. Wir verfolgen keine wirtschaftlichen oder gesamtstädtischen Verwaltungsinteressen. Wir möchten auch unkonventionelle Blicke öffnen, die über ‚typische‘ Interessen hinausdenken und – in unterschiedlichen Detaillierungsgraden – als Input und Anregungen für weitere Planungen genutzt werden können.

Innovative Planungskultur – Öffnung des Entwicklungsprozesses

Wir möchten verschiedene Perspektiven aufzeigen und anregen, was moderne Stadtentwicklung für uns bedeutet. Wir möchten zur Entwicklung interessanter Netzwerke einladen, ermutigen und inspirieren. Wir sehen es als Grundlage für die Gestaltung von Stabilität und Zukunft an, kreative Ideen kompositorisch in die verschiedenen Stufen des Planungsprozess einzubringen, die sich modulhaft in Strategien aufnehmen lassen und diese unterstützen. Damit wagen wir den Blick über den Tellerrand und weg von klassischen Beteiligungsprozessen und verfolgen die Ziele einer innovativen Planungskultur. Diese ist inklusiv, wächst langsam, integriert das lokale Wissen im Quartier, nimmt sich Zeit zur Selbstreflexion, denkt immer wieder neu über Alternativen nach und ist offen für unerwartete Möglichkeiten.

Ein solcher Input ist weitestgehend planungstheoretisches Neuland und sollte als Experiment ohne Risiko für den Eigentümer gesehen werden – Standardprozessse der Beteiligung sind uns für einen solchen stadtgestalterischen Eingriff zu wenig und zu spät angesiedelt. Für die Gesamtqualität des Quartiers brauchen wir Ansätze, die mit Vielfalt, Widersprüchen und allen vorhandenen Potenzialen gemeinsam mit den Interessen aller Bewohner*innen arbeiten und zu Lösungen führen. Nur dadurch können wir als eine Zivilgesellschaft unsere inhärente Resilienz in zukünftige Pläne und Prozesse als fester Eigenschaften einfädeln.

Temporäre Nutzungen – Chancen und Akzeptanz

Wir möchten die Fläche für die Menschen zugänglich und erlebbar machen und die Chancen nutzen, die sich daraus für die Qualifizierung der Entwicklung ergeben. Die Öffnung der Fläche für alle Teile der Gesellschaft schafft einen Zugang zum Entdecken neuer Möglichkeiten und erhöht die Akzeptanz für die Entwicklung. Zwischennutzungen sind für uns ein wichtiger Bestandteil, um Interesse an dem Gebiet im Quartier und in Dortmund zu wecken. Zugleich sichern temporäre Nutzungen die Flächen, deren Instandhaltung und helfen dabei, Diebstahl, Vandalismus und Zerstörung zu verhindern. Wir möchten ein Konzept, das die Fläche mit ihren Zusammenhängen in die Umgebung integriert denkt, aber gleichzeitig unmittelbare Nachnutzungsperspektiven eröffnet und aus dem Unionviertel heraus entwickelt. Zeitlich befristete Nutzungen sind für uns ideale Möglichkeiten, mit Ideen zu experimentieren und kreative Ideen risikofrei umzusetzen. Schließlich sind temporäre Nutzungen eine Gelegenheit, das vorhandene unternehmerische Potenzial innerhalb der Stadt zu fördern und auszubrüten/incubate. Dies durch Experimentierräume zu unterstützen, ist das Engagement für die Entwicklung unserer eigenen kreativen Klasse, die in Dortmund sich niederlassen und wachsen kann.

Die Verbindung von Kunst und Stadtplanung ist ein spannendes Feld. Kunst kann besondere Themen aufgreifen und vermittelnd tätig sein. Kunst kann Augen öffnen und Gespräche initiieren, die sonst nicht stattgefunden hätten. Stadtplanung ist auch immer eine emotionale Angelegenheit und eine Frage von Authentizität. Insbesondere wenn es um die Schließung und den Abriss von Industrieanlagen im Ruhrgebiet geht. Identität und Lebenswerke werden hier in nur kurzer Zeit verändert. Deswegen ist Bürgerbeteiligung und die Frage nach Besonderheiten vor Ort enorm wichtig, um die Menschen mitzunehmen und Akzeptanz für die Neuplanungen zu schaffen.

Im Rahmen des Prozesses der Neuen Werk Union gab es verschiedene künstlerische Ansätze, sich mit dem industriell genutzten Ort  und seinem Entwicklungsprozess auseinanderzusetzen:

Die Fotografin Sabrina Richmann zeigt in ihrer fotografischen Exkursion in die Arbeitswelten des Dortmunder Unionviertels, die sie im Rahmen der Westpassage 2016 unter dem Titel „Am Ende bleibt es Arbeit“ veröffentlicht hat, was passiert, wenn sich ein ehemaliges, über sehr viele Jahrzehnte industriell geprägtes Quartier, kreativwirtschaftlich entwickelt und Kunst und Kultur Teil der Strategie sind, den Wandel aktiv zu begleiten.

Der Fotograf Eisenhart Keimeyer gibt den Menschen in seiner Veröffentlichung “Den Betrieb einstellen?” von 2016 die Möglichkeit, das verborgene und nicht zugängliche Areal der ehemaligen Werk Union zu umrunden und Einblicke in das Areal zu erhalten. Seine Fotografien zeigen besondere Blickwinkel und man hat das Gefühl, beim Umblättern, echte Schritte um das Gebiet zu machen.</p><p>In einem weiteren Projekt 2016 bespielt Eisenhart Keimeyer den Tunnel an der Huckarder Straße. Unter dem Titel “Übermalungen Unionviertel” greift er das Thema Tags und Graffitis, als verlangen der Menschen, ihr Lebensumfeld zu gestalten, auf und inszeniert dadurch eine Auseinandersetzung mit dem Ort.

Die Künstler_innen Eu Sun Ko, Hyun Kann und Shinah Lee haben in einer Arbeit dem Spruch “Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat” auf dem ehemaligen und stadtbildprägenden Verwaltungsgebäude auseinandergesetzt. Durch ein Wackelbild wird aus dem “Mann” die “Frau” und dadurch die männerdominierte Arbeit auf dem ehemaligen Walzwerk thematisiert. Dieser Spruch ist auch Teil eines mehrjährigen Kalenders, den die Designerin Danuta Drwecki mit den Urbanisten gestaltet hat. Sie nimmt darin Fotos von Sabrina Richmann auf, die ehemalige Stahlarbeiter zeigen. Der Kalender soll ein Symbol für die Menschen sein, die das Areal in den letzten Jahrzehnten geprägt haben und die nun nicht vergesse werden sollen.

Die bildende Künstlerin Babette Martini untersuche in ihrer Arbeit “Spurensicherung Arbeitsstätten” 2016 per Frottage-Technik die Arbeistkleidung ehemaliger HSP-Mitarbeiter. Die Menschen im Viertel hat Fotograf Daniel Sadrowski in seiner Arbeit “Status Quo” 2016 dokumentiert. Eine Collage des Sounds des Viertels und was die Menschen unter Heimat verstehen hat Künstlerin Silvia Liebig erstellt. Den Bäumen im Viertel auf der Spur war Fotograf Gerhard Kurtz.

Durch eine Kooperation mit dem Dortmunder Theaterfestival FAVORITEN mit Förderung durch die Kreativ.Quartiere Ruhr konnten vier Residenzen im Sommer 2018 stattfinden. Sie erforschen unter dem Titel Work at Werk Union welche überhörten Geschichten, utopischen Realitäten und Zukünfte sich hinter dem satten Grün finden oder erfinden lassen.

Working Class Daughters: Als erste Gruppe bezogen Kristina Dreit, Karolina Dreit und Anna Tzpis im Juni Stellung auf dem Areal und wollen die Stimmen der ehemaligen Arbeiterinnen hörbar machen: Was haben die Mütter, Großmütter und Tanten bei der industriellen Arbeit erlebt und wie haben sich diese Erlebnisse in die Familiengeschichte übertragen? „Für Brot und Rosen“ – lautete 1911 die Parole streikender Arbeiterinnen in New York. Es war der Ruf für gemeinsame Forderungen und Solidarität in den feministischen Arbeitskämpfen. Welche Rückkopplungen hat es bei den Arbeiterinnen in Dortmund gegeben? Und welche Arbeitsabläufe wurden in die Körper eingeschrieben?

Terra Incognita: Einen Ausblick auf die Hoffnungen hinter dem Grün wagen Negar Foroughanfar, Dorothee Haller, Christian Behrens und Moritz Kotzerke. Das vierköpfige Team aus dem Heterotopia-Studiengang der Folkwang Universität Essen erklärt das Gelände der Werk Union kurzerhand zum Kap der guten Hoffnung und entwirft eine mobile Versammlungs- und Ausguckstation für zu gewinnende und verloren gegangene Hoffnungen. Sie fragen, inwiefern die in die Künstler*innen gesetzte Hoffnung in Stadtplanungsprozessen überhaupt sinnvoll oder stattdessen immer schon zum Scheitern verurteilt ist. Die Hoffnungsvorkommen des Geländes tragen die Vier in einer Lost- & Found-Station zusammen, ihr gezimmerter Ausguck dient ihnen als Ankerpunkt, Werkzeugkiste und Bühne für öffentliche Momente.

Den Boden frei lassen: Die beiden Tänzer und Choreographen David Guy Kono und Antoine Effroy begreifen den jetzigen Zustand des Geländes als eine Zwischenzeit: Zwischen vergangener Stahlindustrie und zukünftiger Siedlung steht der Boden auf diesem Gelände frei. Was wäre, fragen sie aus einer postkolonialen Perspektive, wenn wir den biblischen Befehl „Mach dir die Erde untertan“ ablehnten? Was wäre, wenn wir den Boden frei ließen und die westliche Ausbeutung des Bodens aufgäben – ihn nicht ausbeuten, ver/kaufen oder ihm Ressourcen entnehmen – und stattdessen jenen Boden als kamerunisches Dorf dächten? Welches Land, welches Leben wäre da in Sicht? Dies wollen die Zwei im Dialog mit den Anwohner*innen herausfinden und kommen mit Neugier und eigenen Erfahrungen in der Nachbarschaft vorbei.

Rosa Wolken: Wenn sich im Sommer auf der Rheinischen Straße zum Grün der Baumkronen rosa Wolken gesellen, kann das nur eine transzendente Aktion von Vesela Stanoeva und Christian Bröer sein, die die Bäume in ihrer mythischen Erhabenheit feiern und unsere Vorstellungskraft beflügeln – luftiger als jedes Nashorn das je könnte. Spätestens dann gerät der weiße Fleck auf der Landkarte für einige Sekunden in Vergessenheit, denn sattes Rosa umwölktuns.

Der erste Schritt, den die Urbanisten im Herbst 2015 unternommen haben, war die Organisation des SEiSMiC-Forums. Hier haben wir uns vom 21. bis 22. April 2016 mit verschiedenen internationalen Fachleuten, begleitet durch die Humbold Universität Berlin und die Zukunftsakademie NRW, zusammengesetzt, um über und das HSP-Areal als Möglichkeitsraum und Stadtentwicklung zum Selbermachen öffentlich zu diskutieren. Danach forderten wir die Stadtverwaltung auf, Informationen zum Verkauf und der möglichen Weiterentwicklung des HSP Areals öffentlich zu machen. Den ersten Aufschlag gab es dazu im Nordwärts Quartierscafé im Haus der Vielfalt am 14. November 2016, den wir moderiert haben. Dabei ging es hauptsächlich darum, die Menschen im Quartier zu informieren und zu schauen, welche Themen dabei angesprochen werden. Weil viele Leute Interesse an der Entwicklung des riesigen Gebiets zeigten, haben wir Urbanisten am 7. Dezember 2016 einen Beteiligungsprozess organisiert (ca. 60 Personen im Verteiler) und arbeiten seitdem regelmäßig mit einer offenen Arbeitsgruppe am Thema (ca. 15 Personen im Verteiler).

Gestartet ist die Arbeitsgruppe Neue Werk Union im Frühjahr 2017 mit der Recherche und Aufarbeitung von Informationen zu Geodaten, historischen Plänen, Luftbildern und der Entwicklung einer kleinteiligen Entwicklungsstrategie, die schützend auf Besonderheiten des Geländes reagiert (Verhinderung von Schrottimmobilien an sofort nutzbaren Standorten am Rande des Areals). Die Ergebnisse haben wir am 23. Februar 2017 präsentiert: Beim Info-Abend haben wir Urbanisten zum zweiten mal alle Interessierten und die Stadtverwaltung eingeladen, sich über den Planungsprozess auszutauschen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man diesen bereits heute durch Zwischen- und Pioniernutzungen gestalten kann. Knapp 60 Menschen haben sich in der Werkhalle zu den Themen IGA, Wohnen, Standortanalyse und Möglichkeitsräume ausgetauscht.

Am Tisch mit aktuellen und alten Karten sowie Luftbildern wurde angeregt diskutiert und konkrete Ideen oder Visionen für besondere Orte konnten entwickelt werden. Die hoch aufgelösten Luftbilder halfen, sich einen Überblick über die bis jetzt noch verschlossene Welt zu verschaffen. Es wurde gerätselt, was sich hinter den großen Lagerhallen im “Inneren” des Geländes befindet. Insgesamt wurde deutlich, dass eine Begehung dringend notwendig ist, um erste Nutzungsideen weiter voran zu treiben. Die Darstellung eines möglichen Prozesses zur Entwicklung des Geländes verdeutlichte eine interessante Smybiose aus informellen (nutzergetragen) Aktivitäten und formellen Abläufen (Verwaltungsverfahren, klassische Bürgerbeteiligung). Besonderen Stellenwert hätte hierbei die Einrichtung einer Anlaufstelle für sämtliche Akteure, also interessierte Bürger und Unternehmen. Hier wurde unter dem Titel „Ideenbox“ der Bedarf eines Informations- und Kommunikationsorts für das Quartier deutlich. Des Weiteren wurde das Thema “Selbstgebaute Stadt” von den Teilnehmenden angeregt diskutiert. Dabei kam immer wieder die Frage auf: Ist es wünschenswert oder überhaupt möglich, für ein kleines Areal auf der HSP-Entwicklungsfläche keine Nutzung festzulegen und stattdessen nutzergetragene laborartige Entwicklungen unter Nutzung des kreativen/innovativen Potentials im Unionviertel auszuprobieren? Das könnten Reallabore als Möglichkeitsräume für neue Lebensgemeinschaften und Güterkreisläufe sein oder als Raum für Innovationen, für etwas Neues und Besonderes in der Stadt Dortmund.

Am 1. Juni 2017 fand die erste Begehung des Areals mit der Thelen-Gruppe und der Stadtverwaltung statt und die Ideen von Möglichkeitsräumen wurden mit allen Interessierten am 7. Juni 2017 bei einem Themen-Abend weiterentwickelt. Dabei sind verschiedene konkrete Ideenblätter einzelner Akteure entstanden. Diese beinhalten neben temporären und langfristigen Nutzungen von Bestandsgebäuden auch Interventionen in den öffentlichen Raum und die pionierartige Aneignung von Freiräumen um zur sozialen und innovativen Stadtentwicklung beizutragen. Im Herbst 2017 haben wir diese umfassende Projektseite erstellt, uns den Namen “Neue Werk Union” gegeben und sind auf die Eigentümergesellschaft Thelen-Gruppe zugegangen. Im Oktober gab es das erste Kennenlerntreffen zwischen Neuer Werk Union und Thelen-Gruppe und im November die erste Begehung der Verwaltungsgebäude, die wir mit dem Ziel verfolgten, die Produktion von Schrottimmobilien zu vermeiden. Es gibt viele Ideen für die Nachnutzung der Gebäude und Landmarken, die teilweise kurzfristig (Atelier- und Büroräume) als auch mittel- und langfristig (Kita Mini-Urbanisten) umsetzbar sind und von z.T. regionalbedeutenden Instituten verfolgt werden würden und damit für das Unionviertel und die Stadt von hoher Bedeutung wären.

Am 18. Januar 2018 gab es ein Treffen der großen Arbeitsgruppe, zu dem alle eingeladen wurden, von denen wir bislang die Emailadressen gesammelt haben (83 Menschen). Begonnen haben wir das Treffen mit einem Rückblick über unsere Aktivitäten im Jahr 2017, zu der auch das Kennenlerntreffen zwischen der Arbeitsgruppe und den Käufern des Geländes, der Thelen-Gruppe gehörte. Schwerpunktthema des Treffens war die Vorstellung der temporären Kunst- und Stadtentwicklungsprojekte zum Areal. Dazu gehören bspw. die Ausstellungen der KünstlerInnen Babette Martini, Sabrina Richmann und Eisenhart Keimeyer sowie die Party des internat. PlanerInnentreffens unter der Brücke an der Huckarder Straße. Im Anschluss sammelten wir im Rahmen eines World-Cafés mit der Fragestellung „Was macht einen gut funktionierenden Stadtteil aus?“ vertieft Ideen zu den drei Schwerpunktthemen Gebäude/Architektur, Freiraumentwicklungen, Prozesse/Konzepte/Visionen.

 

Am 19. April 2018 haben wir die aktuell 134 Menschen im Verteiler, darunter auch viele interessierte Fachplaner, zu einer neuen Werk Union Veranstaltung unter dem Motto “Von Möglichkeiten und bisherigen Ideen im Dialog” eingeladen. Der Bezirksbürgermeister Innenstadt-West Dortmund, StadtBauKultur NRW, die Stadt Dortmund, die Bahnhof Mooskamp GmbH, die reicher haase assoziierte GmbH und Urbane Künste Ruhr haben einen Input eingebracht und mit den Teilnehmenden diskutiert: Kommt Bewegung in die Werk Union und nutzen wir die Chance, einen einzigartigen Stadtteil zu entwickeln?

Mitglieder der Arbeitsgruppe Neue Werk Union haben am 8. Juni 2018 an einer Begehung teilgenommen, die von Nordwärts durchgeführt wurde. Diese lud zwar damit ein, dass es schon viele Entwicklungsideen gibt, über diese wurden aber bei der Führung nicht gesprochen. Auch wurde durch ein Gespräch im Anschluss mit Stadt und Themen-Gruppe deutlich, dass ihren Auffassungen nach Anregungen der Neuen Werk Union nicht im Austausch deutlich gemacht oder umgesetzt werden müssen. Dabei handelte es sich konkret um die Organisation von öffentlichen Begehungen, die Anmietung von Leerständen als kreative Arbeitsplätze, die Ansiedlung eines europäischen Projekts zu urban Farming oder den allgemeinen Austausch zu unserer Meinung nach erhaltenswerten Elementen wie bspw. dem Garagenhof oder dem westlichen Pförtnergebäude.

Laut Ruhrnachrichten vom 11.6.18 war die Zukunft des Areals noch ungewiss. Am 21.6.18 wurde jedoch der Rahmenplan veröffentlicht, der von den Ruhrnachrichten als “Der Bruder des Phoenix-Sees” tituliert wurde. Ähnlich wie der zuvor bei den Info-Abenden gezeigt wurde, beinhaltete er bekannte Nutzungsareale, die durch einfach gesetzte Häuser und Andeutungen von Wegen ergänzt wurden. Im Rat wurde die Vorlage zur IGA 2027 am 12.6.18 zur Kenntnis genommen werden. Das in der Drucksache 11438-18 geschrieben wird, dass es im Mai 2018 einen Workshop gab, „um sich mit Eigentümern und vor Ort aktiven Partnern intensiv über Entwicklungsperspektiven, Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen“ revidieren wir für uns. Weder mit Neuer Werk Union als aktive Gruppe vor Ort noch mit dem Union Gewerbehof als wichtigen Eigentümer vor Ort, wurde das Gespräch gesucht.

Ein Treffen zur Besprechung des Rahmenplans gab es am 11.Juli 2018. Es gab vor allem die Kritik, dass er sehr steril, sehr geradlinig, wenig organisch, wenig innovativ auf den ersten Blick erscheint. Eine räumliche Kombination von Gewerbe und Wohnen oder innovativen Nutzungen (urbane Produktion, tiny houses, Aquaponik u.ä.) in Kombination mit einer innovativen Landschaftsgestaltung ist nicht erkennbar. Zudem gab es viele Fragen zum Bassin (u.a. Regenwassermanagement, Zugänglichkeit, Gestaltung, Zielgruppe, Nutzung, Mehrwert, Kosten!).

Ein zweites Treffen zum Rahmenplan haben wir am 29. August 2018 im Union Gewerbehof veranstaltet, bei dem Ideenskizzen konkretisiert wurden und allgemein über den Rahmenplan und konkrete Anregungen dazu gesprochen wurde. Kurzweilige drei Stunden mit vielen spannenden Ideen und Informationen brachten neue Energie in den Arbeitsprozess, der sich nach drei Jahren ehrenamtlicher Arbeit und schwindenden Mitgliedern aktuell als äußerst mühsam gestaltet.

Als drittes Element zur offenen Besprechung des Rahmenplans haben wir eine Mitmachen-Ausstellung auf dem Hoffest des Union Gewerbehofs am 9.9.2018 in Kooperation mit dem Tag des offenen Denkmals organisiert. Hier konnten viele Menschen über das Projekt informiert – das Interesse war groß –  und ein Meinungsbild von ca. 60 Mitmachenden zum Rahmenplan erstellt werden.

Am 16. Mai 2019 hat die Neue Werk Union erneut zur Diskussion eingeladen, da es durch die Veröffentlichung des Konzepts Smart Rhino, viel Gesprächsbedarf gab. Gemeinsam wurden die Begriffe aus dem Konzeptpapier und dem Video diskutiert und beraten, was diese in der Praxis bedeuten würden.

Am letzten Juli Wochenende 2019 wurden im Rahmen einer wachsenden Ausstellung die Presseberichte, Ideenskizzen, Studienarbeiten, Rahmenplanungen, IGA-Planungen u.ä. zusammengetragen und übersichtlich aufgehangen, um einen Rückblick auf die letzten Jahre zu bekommen. Abgerundet wurde die Vernissage mit der Sichtung des aktuellen Drohnenfluges über das Areal, das von Abriss geprägt ist.

Im August 2019 ist der Aufruf über den Verteiler (aktuell 205 interessierte Menschen) gestartet, Studienarbeiten zum Thema HSP an die Neue Werk Union zu schicken. Ziel ist es, 2020 aus den vielen Ideen der Menschen, die uns bislang erreicht haben, eine Anregung aus Sicht der Neuen Werk Union zu entwickeln, die öffentlich mit Eigentümergesellschaft, Verwaltung und Politik beraten werden soll. Trotz rein ehrenamtlicher Arbeit mit einem immer kleiner werdenden Team und dem Ratschlag der Verwaltung dies nicht zu tun, trauen wir uns diese Arbeit zu und finden es wichtig, einen offenen Prozess um die Entwicklung des ehem. HSP-Areals zu führen.

Mitte April 2020 wurde die Machbarkeitsstudie im Rahmen der Drucksache 17172-20 zur politischen Beratung veröffentlicht. Nach der Erarbeitung durch die Thelen Gruppe und der Beteiligung verschiedener städtischer Fachämter, kann sich nun auch die Neue Werk Union eine Meinung bilden. Die Bezirksvertretung Innenstadt-West am 29.4.20 war das erste Gremium, das sich mit der Machbarkeitsstudie befasst hat (leider wegen Corona in personell abgespeckter Form). Trotz erschwerter Beratung, da die Machbarkeitsstudie “aus Kostengründen und Gründen der Lesbarkeit” erst eine Woche vor Sitzung online und in der Sitzung ausgedruckt abrufbar war, wurden Fragen an die Ausschüsse des Rates der Stadt Dortmund formuliert. Die Grünen haben diese Fragen um eine weitere Anfrage ergänzt, die die Verwaltung voraussichtlich ab September 2020 beantworten wird.

Am 8.6.20 hat der Rat der Stadt Dortmund folgenden Bescglussvorschlag zugestimmt: “Der Rat der Stadt nimmt die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Zukunftsprojekt „Smart Rhino“ im Stadtbezirk Innenstadt-West zur Kenntnis und stimmt der unter Punkt 7 beschriebenen weiteren Vorgehensweise zu. Er bekräftigt seine Absicht, diesen Standort zusammen mit dem Land NRW und den Projektbeteiligten (Thelen Gruppe, Stadt Dortmund, Fachhochschule (FH) Dortmund, Industrie und Handelskammer (IHK) zu Dortmund) zu einem Zukunftsstandort zu entwickeln. Die Verwaltung wird beauftragt: das Zukunftsprojekt „Smart Rhino“ mit den Projektbeteiligten weiter zu konkretisieren, den städtebaulichen Realisierungswettbewerb der Thelen Gruppe zu begleiten, die für das Projekt erforderlichen Partizipationsprozesse einzuleiten, die Ergebnisse dazu und die beabsichtigte weitere Vorgehensweise dem Rat der Stadt Dortmund vorzulegen.”

Ab September 2020 soll nun endlich auch durch die Stadt Dortmund die Öffentlichkeit am Projekt beteiligt werden. Unter dem genannten Punkt 7 heißt es dazu: “Ab Herbst 2020 soll ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb vorbereitet und in 2021 durchgeführt werden. Zuvor soll die Öffentlichkeit in die weitere Konkretisierung eingebunden werden. Nur mit einer frühen Einbindung der Stadtgesellschaft in den Prozess erfährt „Smart Rhino“ Akzeptanz in der Stadtgesellschaft. Hilfreich werden dabei neben den formellen Beteiligungsverfahren neue Formate der Mitwirkung sein wie z.B. Informationsplattformen, Mitmachaktionen, Innovationslabore, etc..” Die Neue Werk Union freut sich auf diesen Prozess, würde jedoch bitten, das Wort “früh” zu streichen 😉

Im Herbst 2021 hat die Arbeitsgruppe ihre Aktivitäten eingestellt, da es keinen Fortschritt in der Zusammenarbeit im Trailog zwischen Eigentümer, Stadt und Zivilggesellschaft gab.

Im Sommer 2024 reaktivierte die Gruppe ihre Arbeit, da denkmawürdige Gebäude ohne Vorankündigung im Gegensatz zur im stadtrat vereinbarten Entwicklung abgerissen wurden. Durch eine Pressemitteilung hat sie am 22.5.24 auf diesen Zustand die Stadtgesellschaft hingewiesen und hofft, dass es nochzu einer positiven Entwicklung für die Nachbarschaft kommt.Die RuhrNachrichten und NordstadtBlogger haben dazu berichtet.

Bildquellen: Union Gewerbehof, die Urbanisten e.V. und Ausschnitte aus dem Entwurf 02 im Master Raumplanung: Planernachwuchs entwirft Zukunft: Informeller Urbanismus (Stephan Willinger, Pävi Kataikko-Grigoleit), Team: Elise Carletto, Linda Hinz, Carina Perdux und Amir Schulte

 

Die Initiative Neue Werk Union ist eine offene Arbeitsgruppe, die sich 2017 bis 2019 regelmäßig in der Werkhalle oder im Urbanistenbüro getroffen und den Prozess und die Ideen ehrenamtlich rund um dir Flächenentwicklung begleitet hat. Die Gruppe organisierte den öffentlichen Austausch und stand mit den einzelnen Akteuren rund um die Flächenentwicklung in regelmäßigen Kontakt. 

Dorothee Schmülling

Die Diplom-Ingenieurin (FH) Architektur ist für die Union Gewerbehof GmbH als Architektin tätig. Ihre Aufgabenschwerpunkte dort sind Instandhaltung, Instandsetzung und Vermietung. Zudem ist sie Bewohnerin des Viertels. Ihr Augenmerk liegt auf Umnutzungspotenzialen auf dem Gelände.

Jana Zeitz

Die Stadt- und Regionalmanagerin M.Sc. interessieren Projektentwicklungen von “unten”, die in konzeptionellen Rahmen mit Know-how organisiert werden und dem Flächenrecycling von ehemaligen Industriearealen im Ruhrgebiet dienen. Sie beleuchtet Stadtentwicklungsprozesse multiperspektivisch und interdisziplinär.

Dr. Christian Lamker

Der Raumplaner war wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Fachgebieten Raumordnung und Planungstheorie sowie Stadt- und Regionalplanung an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund beschäftigt. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte lagen im Bereich Planungstheorie, Planungsprozesse und -verfahren. Aktiv ist er in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu Postwachstumsplanung, Raumwahrnehmungen und partizipativen Verfahren aktiv.

Babette Martini

Die bildende Künstlerin, PhD (Studium und Arbeit in Großbritannien von 1987 bis 2011, sowie Lehre an verschiedenen britischen Akademien/Universitäten) stellt international aus und kuratiert Ausstellungen. Neben öffentlichen Aufträgen und diversen Kunstprojekten ist sie als Vorstandsmitglied der BANA (Bath Artists Network Association UK) und in der Leitung der Peer Mentoring Group for professional Artists in Großbritannien und Deutschland aktiv. Mit drei weiteren Künstlern hat sie die Galerie BLAM! gegründet.

Robin Chang

Die Raumplanerin, MSc., arbeitete als wissenschaftliche Angestellte und promovieret am Fachgebiet Europäische Planungskulturen der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund. Sie untersuchte wie sich diverse Zwischennutzungsprojekte institutionalisieren. Sie lehrte zum Thema Zwischennutzung, urbane Resilienz und Planungskulturen in Kanada. Sie war aktiv dabei, die internationale Zusammenarbeit mit der kanadischen Hochschulen wie beispielsweise der Simon Fraser University und der University of British Columbia durch Projektexkursionen und Workshops zu fördern. Als ehemalige Community und Land Use Planerin hat sie in Kanada schon verschiedene Entwicklungs- und Genehmigungsprozesse erarbeitet und begleitet. Sie ist zurzeit Mitglied von Gesellschaft für Kanada-Studien in den deutschsprachigen Ländern (GKS) und der International Sustainable Development Research Society (ISDRS).

Silja Kessler

Die ehemalige Stundentin im Master Raumplanung an der TU Dortmund beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit informellen Urbanismus und der selbstgebauten Stadt und arbeitet derzeit an ihrer Masterarbeit. Sie war Fachschaftsmitglied, Mitglied der Gleichstellungskommission und Mit-Organisatorin des PlanerInnenTreffens im November in Dortmund aktiv.

Tim Klein

Der Stadt- und Regionalmanager M.Sc. fand den Umgang mit dem geschichtlichem und industriekulturellem Erbe bei der Flächenentwicklung des ehemaligen Hoesch-Spundwand Areals spannend. Durch seine Masterarbeit über „Grüne Infrastruktur“ interessiert Ihn weiterhin die Einbindung des Areals in die mögliche IGA 2027 in Dortmund. Im Rahmen seines Praktikums bei den Urbanisten war er schon an der Durchführung des SEiSMiC-Forums zu „Urbanen Möglichkeitsräumen in Dortmund im Jahre 2016 beteiligt, welches den Auftakt für die Arbeitsgruppe Neue Werk Union gab.

Svenja Noltemeyer

Die Raumplanerin ist Mitglied im Verein die Urbanisten und Geschäftsführerin des Büros für Möglichkeitsräume. Als Standortmanagerin der ehemaligen Zeche Lohberg, dem heutigen Kreativ.Quartier Lohberg, hat sie verschiedenste Veranstaltungsformate zur Transformation des Areals entwickelt und die Kommunikation zwischen Stadt, Eigentümergesellschaft und Bewohnerschaft/Unternehmerschaft begleitet. . Ihre Kernkompetenz liegt in der Förderung von Kreativwirtschaftsunternehmen und -standorten mit dem Schwerpunkt auf Leerstandsumnutzung sowie der strategischen Beratung von lokalen und regionalen Netzwerken und Initiativen.

Jörg Peter Schmitt

Der Diplom-Ingenieur der Raumplanung ist als Stadtplaner tätig. Es ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Raumplanung der TU Dortmund. Er hat eine Vielzahl an integrierten Entwicklungskonzepten mit begleitet und gestaltet.

Amir Schulte

Der ehemalige Student im Master Raumplanung an der TU Dortmund beschäftigte sich intensiv mit städtebaulichen Entwürfen und Entwicklungskonzepten für z.B. Konversions- und Brachflächen. Im Rahmen einer Projektarbeit hat er lokale Akteure, Flächenpotentiale (inkl. Wiedererkennungswert und Charakter), Art der zukünftigen Nutzung (kurz- bis langfristig) auf dem Werk Union Gelände umfassend untersucht und bewertet. Im Ergebnis sind ein möglicher Prozessablauf für die weitere Entwicklung, Vorschläge für Zwischennutzungen, fallbasierte Entwicklungsszenarien sowie ein Gestaltungsplan für das Gesamtareal entstanden.

David Kory

Der der Raumplaner BSc arbeitet seit 2014 bei den Urbanisten als Projektleiter urbane Stadtgestaltung und studierte derzeit im Master Raumplanung an der Technischen Universität Dortmund. Mit seinem Master-Projekt beschäftigte er sich konkret mit dem Werk Union Areal und der Frage inwiefern „Urbane Gebiete“ auf der Fläche eine Chance darstellen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Raumplanung, Urban Art und Partizipation in der Stadtentwicklung steht im Mittelpunkt seines Schaffens.

 

Laufzeit  seit Ende 2015

Aktionsfeld  Kunst im öffentlichen Raum, Stadtplanung & -entwicklung

Projektleitung  Svenja Noltemeyer

Weitere Projekte

DCIM100MEDIADJI_0021.JPG

Neue Werk Union – ein neuer Stadtteil entsteht

Das ehem. HSP-Areal wird in Zusammenhang der IGA Ruhr 2027 entwickelt. Neben der Information der Menschen vor Ort möchten wir für den Eigentümer fachlich-lokalen Entwicklungsinput als Anregung geben und als Umsetzer von Ideen agieren.
19082023_Urbanisten_TrashUp!_MarcoPolk-17

unionviertel.innovativ

Wir möchten die kreativen Energien des Kreativ.Quartiers Unionviertel wieder sicht- und erfahrbar machen und die lokale Szene durch nachhaltige Themen zusammenzubringen. Durch kollaborative Zusammenarbeit in der Planung, Organisaton und Durchführung von Veranstaltungen, insbesondere der Trash Up! 2023, sollen vergangene Netzwerkstrukturen des Quartiers reaktiviert werden. Treffen bei verscheidenen Akteuren im Unionviertel binden die Akteure ein und […]
photo_2023-07-18_20-11-51

Community Kitchen – Eine mobile Küche für die Nachbarschaft

Wir haben eine mobile Küche zur Lebensmittelverarbeitung und zum gemeinsamen Kochen entworfen und in der Manufaktur gebaut. Als Kick-Off Veranstaltung mit der Nachbarschaft, aber auch vielen Akteuren aus dem Netzwerk, wollen wir im Kontext der Trash Up! die Küche ausprobieren und eröffnen.
Brache_FA

Hinterhof wird Gemeinschaftsgarten

Knapp 200 qm öffentlicher Raum wird von der Nachbarschaft hier selber gestaltet. Ein neuer Treffpunkt zum Austausch, zur Entspannung, zur Bildung und vor allem zur lokalen Produktion entsteht in einem seit vielen Jahren ungenutzten Hinterhof.
220820_MalliGalli_digital_Credits_LuisaGehnen-113

Emscher für Alle! – MalliGalli unter der Mallinckrodtbrücke

Wo liegen ungenutzte Potentialräume? Welche Ideen zur Gestaltung und Aktivierung gibt es? Welche flankierenden Maßnahmen könnten zur Emscherpromenade entstehen? Diese und viel weitere Fragen haben wir diesem Sommer am Kreativtisch der Veranstaltung „Emscher für Alle!“ mit vielen motivierten und interessierten Menschen diskutiert.
IMG_4601

Place 2 be | Kooperative Gestaltung an der Gesamtschule Brünninghausen

Diesen Spruch haben die Schüler:innen einer offenen Kunst-AG entwickelt. Die Schule ist ihr "Place 2 be" und neben dem Unterricht eben noch viel mehr. In einem Workshop wurden gemeinsam Ideen und Motive entwickelt, die der Künstler Pepe Peps dann zu einem Entwurf collagiert hat. An drei Tagen wurde dann fleißig gepinselt und gesprüht.
westgarten vogelfutter139

CoWiki reloaded – Offene Werkstatt Selbermachen

Gemeinsam mit dem NABU Dortmund entwickeln wir einen Methodenkoffer für die nachhaltige Gestaltung von Schulgeländen.
211112_Schuloasen_Hochbeete_Credits_TimSemrau-049

StadtOase Schule | Methodenkoffer zur nachhaltigen Schulgestaltung

Gemeinsam mit dem NABU Dortmund entwickeln wir einen Methodenkoffer für die nachhaltige Gestaltung von Schulgeländen.
cover_urbanartbingo Kopie

Urban Art Bingo Wilhelmsburg | Ein Urban Game für das Reiherstiegviertel

Ein Urban Game für das Reiherstiegviertel. Entdeckt Urbane Kunst in Hamburg-Wilhelmsburg
WYIV1378

Gestaltung der Gabionenwand Schondelle an der B54

Gemeinsam mit sieben weiteren Künstlern und Agenturen haben wir die Gabionenwand Schondelle an der B54 im Dortmunder Süden gestaltet.
YouDo2018_021

Crashkurs | Stadt der Zukunft selbermachen

Gemeinsam mit der VHS Dortmund erarbeiten wir ein Unterrichtskonzept, das sich an Lehrer*innen und Schulklassen ab der Stufe 7, um mit der Thematik „Stadtentwicklung“ praktisch in Berührung zu kommen.
Webseiten_Header

bunterbeton – der Urbanisten Podcast

bunterbeton ist ein Podcast, Netzwerk und eine Wissensquelle rund um Themen der kulturellen Stadtentwicklung.
Foto_DF3_Streetart_Bingo_Unionviertel

Bingo & Methodenbox | Wir machen Stadt!

Gemeinsam mit der VHS Dortmund erarbeiten wir ein Unterrichtskonzept, das sich an Lehrer*innen und Schulklassen ab der Stufe 7, um mit der Thematik „Stadtentwicklung“ praktisch in Berührung zu kommen.
lala logo2

lala.ruhr | Das Labor für die Landschaft der Metropole Ruhr

lala.ruhr ist ein Konzept, ein Netzwerk und eine Plattform für die nachhaltige und zukunftsfähige Gestaltung und Weiterentwicklung der grünen Infrastruktur in der Metropole Ruhr.
Werkhalle_Druck-09

LUZI | Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovationen

Im Forschungsprojekt erforschen und erproben wir gemeinsam mit dem Union Gewerbehof und Fraunhofer UMSICHT wie ein gemeinschaftlicher Macherort, auch Maker Space genannt, nachhaltig funktionieren kann.
Moehrchenlogo Westgarten

Westgarten Dortmund

Gemeinschaftsgarten mit ca. 40 Hochbeeten im Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum.
IMG_0270

Straße der Kinderrechte Westerfilde – Kooperative Gestaltung von Verteilerkästen

Die vielen Kinder in Westerfilde und Bodelschwingh haben alle die gleichen Kinderrechte, egal welcher Nation sie angehören oder aus welcher gesellschaftlichen Schicht sie stammen. Genau diese Rechte möchten die TeilnehmerInnen des Projektes sichtbar machen und auf sieben ausgewählten Verteilerkästen entlang der Westerfilder Straße visualisieren.
web1

You-Do-Festival der urbanen Produktion im Unionviertel

Ein kreatives Labor für Künstler, Kreative und Produzenten – diese Vision verfolgen wir Urbanisten gemeinsam mit dem Union Gewerbehof und unserem Projekt „U.DO – Festival der urbanen Produktion“.
EOSP7024

Gestaltung des Skatepark am Stadtgarten

In Absprache mit Skateinitiative Dortmund haben wir gemeinsam mit Oliver Mark ein gestalterisches Gesamtkonzept entwickelt, welches die Skaterampen zu einem echten Hingucker machen.
20160603_131729

ProGIreg – Nature for Renewal

Das vom EU-Programm Horizon 2020 geförderte Forschungprojekt „productive Green Infrastructure for post-industrial urban regeneration“ (proGIreg) soll in sieben europäischen Städten grüne Lösungen für die Nutzung von ausgedienten Industriearealen entwickeln. Koordiniert wird das Projekt vom Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen.
8aca491e-2de3-4020-88ed-fac74ff94f16

Künstlerische Gestaltung im A&O Hotel Dortmund HBF

Anfang Oktober haben wir eine Wand im Frühstücksbereich des A&O Dortmund HBF gestaltet. Dazu haben wir eine künstlerische Interpretation der Dortmunder Skyline entworfen und umgesetzt. An jetzt schauen die Gäste im Haus des A&O Dortmund HBF auf ein künstlerisches Wandbild, welches mit lokaler Unterstützung umgesetzt wurde.
DSCF6031

Street Art Bingo RUHR

Für das kulturelle Rahmenprogramm der Ruhr Games 2019 in Duisburg haben wir gemeinsam mit Kunst- und Kulturakteur*innen vor Ort das „Street Art Bingo Ruhr“ entwickelt!
lutherlab-main

LutherLAB – Festival der urbanen Produktion

Die ehemalige Lutherkirche in Bochum-Langendreer-Alter Bahnhof wird wieder genutzt! Vom 16. September bis zum 19. Oktober 2017 wurde das Gebäude ihm Rahmen des Festival „Urbane Produktion – Langendreer selber machen!“ als Offene Werkstatt, Veranstaltungsort, Seminarraum und Café verwendet.
Panorama1low

Fassadengestaltung der Treibstraße 1 | Hafen Dortmund

Gestaltung einer Fassade, die zum einen die Örtlichkeit des Eingang zum Hafen und dessen Wert für die Region darstellt, gleichzeitig aber spielerisch grafische Elemente einbindet, die Information und Gestaltung zu einem künstlerischen Gesamtwerk wachsen lässt.
produkt3

Urban Game “Klassenkampf”

In unserem neuen Urban Game "Klassenkampf" könnt ihr in Wuppertal auf den Spuren Friedrich Engels wandeln, die Stadt für eure Klasse erobern, Güter handeln, Barrikaden bauen und euch nebenbei mit den Theorien und Ideen des Kommunismus auseinandersetzen.
9

Urban.Art.Bingo Gütersloh

Wir haben im Rahmen der Stadtbesetzung 2019 in Gütersloh das Urban.Art.Bingo.Gütersloh entwickelt. Spielerisch wird der öffentliche Raum erobert: Baukultur, Street-Art, Skulpturen, Tags, Bombings und Murals sollen gefunden und knifflige Zusatzaufgaben gelöst werden.
IMG_9733 A

Kooperative Gestaltung Pumpwerk Mengede

In Kooperation mit dem Kindergarten des Familienzentrum St. Remigus entstanden während eines Workshops viele spannende Motive.
257017098_116684

Multiplikator*innen-Workshops zum Tag des guten Lebens

Der TdgL ist ein autofreier Tag, der von den Bürger*innen in nicht-kommerziellen Aktionen selbst gestaltet wird. Ein Tag, an dem Vertrauen den Euro als Tauschwährung ablöst und die Stadt zum Gemeingut wird und Raum für die Kreativität seiner Bürger*innen freigibt.
PageLines- ExperimentKleingarten10x15.jpg

Experiment Kleingarten

Vortrag und Moderation zur gemeinsamen Konzeptentwicklung eines Gemeinschaftsgartens